Absolute für Schneider
Von Markus Foschum
Ein doch unerwartet deutliches Ergebnis brachte die Neuwahl in Enzesfeld-Lindabrunn am Sonntag. Die Liste von Bürgermeister Franz Schneider verdoppelte ihren Mandatsstand von sieben auf 14 und holte damit die absolute Mehrheit. Die SPÖ verlor vier Mandate und stellt zukünftig sieben Gemeinderäte. Die ÖVP hält bei drei Mandaten und verzeichnete damit ein Minus von zwei, die FPÖ rettete ein Mandat und verlor damit eines. Die Wahlbeteiligung war mit rund 70 Prozent sehr hoch.
Franz Schneider hatte die Neuwahl im August vom Zaun gebrochen, als seine Gemeinderäte (und die der ÖVP) ihre Mandate zurück legten und den Gemeinderat auflösten. Nun ist der Ex-SPÖ-Mann „Alleinregent“.
„Ich kann es kaum glauben. Auf einen Zugewinn von vielleicht drei Mandaten habe ich gehofft, aber mit einem derartigen Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich unheimlich“, sagte Schneider am Wahlabend.
Neuwahlen vom Zaun zu brechen war damit genau die richtige Taktik. „Dank der ÖVP, die mitgegangen ist und jetzt leider zwei Mandate verloren hat“, sagte Schneider. Jetzt könne er in Ruhe arbeiten, müsse sich aber beweisen: „Einige Wähler haben mir gesagt, dass ich jetzt zeigen soll, was ich kann“, meinte Schneider.
SPÖ-Chef Gerhard Beck (der erst im September als Spitzenkandidat präsentiert wurde) war trotz der Verluste nicht enttäuscht: „Wir lagen im Sommer bei Umfragen nur noch bei vier Mandaten und haben jetzt ein achtes Mandat nur ganz knapp verpasst. Ich bin zufrieden. Aber ich habe doch gehofft, dass wir mehr Kopf-an-Kopf liegen.“ Beck glaubt, dass Schneider auch vom Bürgermeisterbonus profitiert hat.
Christian Nemetz (ÖVP) zeigte sich enttäuscht. War die ÖVP doch – als Partner von Schneider – für das Zurücklegen ihrer Mandate im Sommer bestraft worden. „Ich habe doch damit gerechnet zumindest die Mandate halten zu können. Wir haben aber bereits im Wahlkampf bemerkt, dass die Leute unsere Arbeit zwar gut finden, aber Schneider als Ortschef haben wollen. Er ist eben ein Stammtisch-Bürgermeister und kommt in der Bevölkerung sehr gut an.“