3.600 Jobs: Forschung befeuert regionalen Arbeitsmarkt
Von Matthias Hofer
„Ich werde der nächsten Bundesregierung empfehlen, das Technopolprogramm auf ganz Österreich auszuweiten.“ Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein ist überzeugt, dass Niederösterreichs Forschungsprogramm den ländlichen Raum nachhaltig befeuert.
Mehr als 3.600 Arbeitsplätze – rund 1.500 für Forscher – gibt es an den Technopolstandorten Tulln, Krems, Wieselburg und Wiener Neustadt. Für Helmenstein ist das deutlicher Beweis dafür, dass diese Forschungszentren auch ein wesentlicher Beschäftigungsmotor für das Bundesland sind. „Mit dem Technopolprogramm vernetzen wir Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Bildung“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Aktuell seien an den Standorten zehn Universitäten und Fachhochschulen, 24 Forschungsinstitute und 72 Unternehmen angesiedelt. „Die Vorteile liegen auf der Hand. Zum Beispiel sind Ausbildungseinrichtungen eng mit Unternehmen vernetzt. Die Studierenden erhalten dadurch exzellente Ausbildung,“ führt sie aus.
In den 15 Jahren seit Bestehen der Technopole wurden 312 Projekte mit einem Volumen von 500 Millionen Euro entwickelt. Neben Erfolgen für die Forschung zeitige das Programm „eine unglaubliche regionalwirtschaftliche Bedeutung“, so Mikl-Leitner. „Jeder 66. Euro in Niederösterreich wird an einem Technopolstandort erwirtschaftet.“
Die zuständige Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav freut sich über Helmensteins gutes Zeugnis: „Dass wir sehr gut unterwegs sind, bestätigen aber nicht nur Studien, das merken wir auch in der täglichen Arbeit mit internationalen Unternehmen.“
Zusammenarbeit
Eine, die das bestätigen kann, ist Eva Maria Binder, Vorstandsmitglied der in Getzersdorf beheimateten Erber AG. Das im Lebens- und Futtermittelbereich spezialisierte Unternehmen hat sein globales Forschungszentrum in Tulln angesiedelt, wo rund 200 der weltweit 1.400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Vier Prozent des 350 Millionen Euro umfassenden Jahresumsatzes fließen wieder in die Forschung des Unternehmens. Das Meiste werde in Österreich investiert. „Wir sind überzeugt davon, dass das Konzept der Technopole ein sehr gutes ist“, so Binder. So sei es etwa durch den Campus-Charakter oder die gute Infrastruktur „einfacher, zusammen zu arbeiten“.