Chronik

Kopf der Opernball-Bande geschnappt

Unter den Opfern waren viele prominente Namen: Regisseur Peter Patzak, Banker Julius Meinl oder Schauspieler Karlheinz Hackl wurden von der berüchtigten „Opernball-Bande“ ausgeraubt. Mehr als drei Jahre nach der Aufsehen erregenden Einbruchsserie mit zirka 290 Coups und einem Gesamtschaden von 2,6 Millionen Euro wurde der mutmaßliche Kopf der serbischen Bande in Deutschland gefasst.

Ermittler nahmen „Neno“ Nebosa M., 32, kürzlich in der Kölner Innenstadt fest, wie die Polizei Nordrhein-Westfalen am Mittwoch bekannt gab. M. wurde bereits nach Österreich überstellt. Die Wiener Polizei bedankte sich mit einer Sachertorte bei ihren deutschen Kollegen für die tolle Zusammenarbeit in dem Fall. Die 28-köpfige serbische Einbrecher- und Räubertruppe war 2008 zu ihrem berüchtigten Namen gekommen. Opernball-Bande deswegen, weil die Kriminellen wohlhabende Bürger präzise ausforschten und zuschlugen, während die Opfer nachts in der Oper oder auf gesellschaftlichen Events waren.

Ballnacht

Auch während des Wiener Opernballes wollten die Serben zuschlagen, die Polizei kam ihnen jedoch zuvor. Während einige Mitglieder verhaftet wurden, konnte ihr Anführer „Neno“ flüchten. Er wurde wenig später in Deutschland gefasst. Die Freude über die Festnahme wehrte jedoch nicht lange. Während einer gerichtlichen Anhörung am Gericht Hamm in Nordrhein-Westfalen, wo über die Auslieferung nach Österreich entschieden werden sollte, konnte Nebosa M. mit einem Sprung durch ein Fenster flüchten und untertauchen. Seither wurde intensiv nach ihm gefahndet – mit Erfolg.

„Neno“ wird sich nun entsprechend der Anklage vor einem heimischen Gericht für die Einbruchsserie verantworten müssen. Sieben seiner damaligen Komplizen und Bandenmitglieder wurden in Österreich inzwischen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, die sie derzeit verbüßen.