Chronik/Burgenland

Wenn das Handy nur mehr im Garten funktioniert

Walter Amon steht im Regen in seinem Garten. Er kontrolliert nicht die Niederschlagsmenge, er telefoniert. „Bis vor sechs Wochen hatte ich auch in meinem Haus guten Empfang, jetzt kann ich nur mehr im Freien telefonieren“, sagt Amon, der in Schandorf, Bezirk Oberwart, wohnt. Er hat nach seinem Umzug ins Südburgenland extra von T-Mobile zu Orange gewechselt, damit er mit seinem iPhone auch im neuen Haus telefonieren kann. Er macht die Fusion von Orange und Drei für den Verlust seines Sendesignals verantwortlich.

Gespräche mit dem Netzbetreiber waren bisher noch nicht zielführend. Amon braucht sein Handy aber, um seine Firma zu leiten. „Ich habe sicher schon einige Kunden verloren, weil ich nicht erreichbar bin“, sagt der Unternehmer.

Ähnlich wie Amon geht es vielen Leuten in Schandorf, auch mit anderen Betreibern. SP-Bürgermeister Werner Gabriel kennt das Problem: „Auch bei mir zu Hause habe ich nur schlechten Empfang und oft brechen Gespräche einfach ab.“ Verhandlungen mit A1 habe es schon gegeben, denn das schwache Signal im Ort sei für viele Gemeindebürger ein Thema. „Wir könnten einen Verstärker aufstellen, der kostet der Gemeinde allerdings rund 60.000 Euro“, sagt der Bürgermeister. Zu viel für die rund 300-Einwohner-Gemeinde.

Schandorf verfügt über eine Netzabdeckung“, sagt Tom Tesch, Pressesprecher des Netzbetreibers Drei, der den Konkurrenten Orange vor etwa sechs Wochen übernommen hat. „Nach Optimierungsarbeiten im Juli funktioniert der Sender in Schandorf einwandfrei“, sagt Tesch. Durch die Umstellungsarbeiten vom Sommer könne es aber bei der Netzabdeckung „vereinzelt zu Veränderungen gekommen sein“.

Kein Netz

Amon hilft das nichts, in seinem Büro und im Haus hat er immer noch kein Netz, er überlegt sogar eine Klage, „normal müsste eine Netzabdeckung gegeben sein, denn ich bezahle ja auch die Gebühren“. In den kommenden Wochen werde das 3Netz noch besser ausgebaut. „Für viele Kunden ist somit noch im Jahr 2013 eine deutliche Verbesserung der Netzqualität und -kapazität zu spüren“, verspricht Tesch.