Unermüdlich unterwegs: Senior sammelt Spenden für Afrika
Von Roland Pittner
Franz Grandits könnte Stunden über seine Arbeit erzählen, obwohl er seit Jahrzehnten in Pension ist. Der Tischler aus Stinatz arbeitet 200 bis 300 Stunden im Monat. Doch nicht um sich etwas zur Rente dazu zu verdienen. Er arbeitet für die Menschen in Burkina Faso, die er mit seinem Verein „Hilfe direkt“ unterstützt.
Anfang der 90er Jahre reiste er das erste Mal in das westafrikanische Land. „Als ein Kind in meinen Händen vor Hunger gestorben ist, war mir klar, dass ich diesen Menschen helfen muss“, sagt Grandits. Im Jänner wird er das 51. Mal die beschwerliche Reise antreten. „Die 32. Schule werde ich eröffnen und zwei Brunnen übergeben“, sagt Grandits. 48 Großprojekte, darunter drei Spitäler, Tischlereien, Heime für Mädchen, zwei Kirchen, Schulen und andere Werkstätten hat der Burgenländer bereits durch Spendengelder finanziert und bauen lassen.
„Jeder Euro der gespendet wird, kommt auch dort an, wo er gebraucht wird“, sagt der Stinatzer. In der Verwaltung versickert nämlich kein Spendengeld, alles komme direkt zu den Menschen. Im Vorjahr musste Grandits mehrere Baustellen einstellen, weil das Land von einer Hungersnot geplagt wurde. „100 Tonnen Hirse habe ich organisiert und Witwen mit Kindern zur Verfügung gestellt“, sagt Grandits. Auch eine Essensausgabe hat er aufgebaut, die täglich mehr als 200 Straßenkinder und Obdachlose in Kongoussi mit einer Mahlzeit versorgt. Ende Dezember läuft das Projekt aus. „Wir müssen erst wieder die Finanzierung aufstellen, dann hoffen wir, dass wir im Feber wieder mit der Essensausgabe starten können.“
Erfolg
Den Erfolg seiner Arbeit sieht er vor allem bei den Schulabgängern, die jetzt einen Job finden. „Bildung ist das oberste Gebot“, sagt Grandits, nur so könnten die Leute der Armut entfliehen. Ans aufhören denkt der 76-Jährige nicht, „es gibt noch viel zu tun“.
Spendenkonto: Raika Stinatz; BLZ: 33027, Kto.-Nr. 2.305.100