Tatort Weinkeller: Rätsel für Krimifans im Blaufränkischland
Von Paul Haider
Intrigen, Machtgier, ein mysteriöser Kriminalfall und ein gutes Glas Wein – das sind die Zutaten für Österreichs erstes „Wine Escape“-Spiel. Erfunden hat es Nina Meran, die Gründerin von „Lake’s Escape“.
Nach mittlerweile sechs Rätseln, die sie im Nordburgenland konzipiert hat, fand die Parndorferin jetzt im Bezirk Oberpullendorf Komplizen für ihren neuesten Krimi. Acht Winzer aus Deutschkreutz stellen ihre Weingüter als Spielfeld für Nina Merans Kreation namens „Fine Vino“ zur Verfügung.
Eigenheiten der Region
Ungefähr zwei Monate hat die hauptberufliche Volksschullehrerin gebraucht, um ihr neues Rätsel auszutüfteln. Wie immer hat sie mit Recherchen über den Ort begonnen, an dem die Handlung ihren Lauf nimmt. „Keines der Rätsel könnte woanders spielen, jedes ist auf die Eigenheiten der Region zugeschnitten“, erklärt Meran im KURIER-Gespräch.
Eine weitere Besonderheit bei den Rätseln aus Parndorf: Es kommen immer alle fünf Sinne zum Einsatz. Beim neuen „Wine Escape“-Spiel sind Geruchs- und Geschmackssinn besonders gefragt. Um Passwörter oder Hinweise aufzudecken, müssen die Spieler Weinsorten identifizieren. Dafür tauchen sie während des zweistündigen Programms in die Welt eines Sommeliers ein. Teil der Ausrüstung, die jeder Spieler bekommt, sind Aromafläschchen, die dabei helfen, das Profil eines Weins zu beschreiben. Ein erster Vorgeschmack in den Worten der Erfinderin: „Man ist Sommelier und Detektiv in einer Person. Von einem Rätsel zum anderen kommt man der möglichen Spur zu den Tatverdächtigen näher“.
Promillegrenze
Im Zuge der Lösung des Kriminalfalls zu viel vom edlen Rebensaft zu konsumieren, sei übrigens nicht Sinn der Übung, betont Nina Meran. Es soll aber schon vorgekommen sein, dass der eine oder andere Detektiv während der Ermittlungen zu tief ins Glas geschaut hat; in Podersdorf gibt es schon seit vorigem Jahr ein Escape Spiel inklusive Weinverkostung. Es werde besonders gerne für Junggesellenabschiede gebucht, erzählt Nina Meran.
In Podersdorf hat sie vor zwei Jahren auch ihr erstes Spiel kreiert. „Ich bin selbst totaler Escape-Room-Fan und lese privat gerne die schaurigsten Thriller, die es gibt“, erzählt die Parndorferin. Die Idee, den Exit Room ins Freie zu verlegen, ist im ersten Corona-Lockdown 2020 entstanden, als Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen nicht möglich waren.
Fünf Standorte
Ein Erfolgsrezept, wie sich herausgestellt hat: Nina Merans Rätsel sind fast immer „bummvoll ausgebucht“, wie sie selbst mit einem Lächeln sagt. Mittlerweile gibt es ihre Escape Spiele an fünf Standorten: In Podersdorf, Rust, Lutzmannsburg, Neusiedl am See und Deutschkreutz – in der Blaufränkisch-Gemeinde feiert das Wein-Rätsel „Fino Vino“ am ersten April-Wochenende Premiere.
Termine und Buchung unter: lakesescape.at