Chronik/Burgenland

Südburgenland: Gartenkurse für Selbstversorger

Zweieinhalb Hektar Maisacker, eineinhalb Hektar Wildnis und eine Ruine. So fand die Familie Hofmann ihr Haus in Limbach, Bezirk Güssing. „Ich wollte nach England, mein Mann nach Italien“, sagt Anette Hofmann. Der Kompromiss war das Südburgenland. In Deutschland war es zu eng für die beiden. „Nach einem Besuch in Niederösterreich beim Verein Arche Noah, sind wir auf das Südburgenland aufmerksam gemacht worden“, sagt Hofmann. Die beiden sahen den Hof in Limbach und entschieden sich innerhalb von zwei Tagen für den Kauf des Anwesens.

„Wir wollten möglichst Vollzeit das tun können, was uns Spaß macht“, sagt Annette Hofmann. Plan B wäre ein Job in einem Supermarkt oder sonst wo gewesen. „Zum Glück mussten wir das nie machen“, sagt Hofmann, die als Architektin arbeitete. Denn Spaß macht den beiden ihr Garten, die Natur, seltene und rare Gemüse- und Obstsorten, sowie Ziegen, Bienen und ihre Hovawart-Hündin.

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Imker

„Seit zwölf Jahren biete ich Imkerkurse an“, sagt Ingolf Hofmann. Damals sei die Imkerei am Aussterben gewesen, die Varroamilbe breitete sich aus. „In den vergangenen Jahren gab es einen Boom“, sagt der Imker, der sein Wissen in Büchern und bei Kursen weitergibt.

Der Garten habe sich im Laufe der Zeit verändert. „Wir haben zuerst sehr viel produziert, das haben wir heute zurückgefahren“, sagt Annette Hofmann. Auch sie gibt verschiedene Kurse, vom „ Selbstversorgergarten“ bis hin zum „Haltbar machen von Obst und Gemüse“-Workshop. „Ich erkläre von der Ernte bis zum Lagern, wie man Gemüse und Obst haltbar macht“, sagt Hofmann. Die Teilnehmer kommen von ganz Österreich nach Limbach. Meist sind die Kurse der beiden ausgebucht.

Auch Gartenrundgänge bieten die Hofmanns an. Der ehemalige Maisacker und die Wildnis sind zu einer Ziegenweide und einem umfangreichen Gemüsegarten umfunktioniert worden. Kürbisse, Paprika, Melanzani, Spargel und vieles mehr wächst bei den Hofmanns. Ebenso wie Äpfel, Pfirsiche oder Uhudlerreben. Die Ziegen kümmern sich um das Heu und produzieren den Dünger für den Garten.

Neben dem Eigenbedarf an Obst und Gemüse widmen sich die Hofmanns, um die Produktion von Saatgut und die Aufzucht von Jungpflanzen, die sie bei Pflanzenmärkten verkaufen.

Offene Gartentür

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Am Sonntag, 12. August, findet der Tag der offenen Gartentür statt. Von 12 bis 18 Uhr können Interessierte den Garten bei freiem Eintritt besuchen. „Es ist der Höhepunkt der Saison“, sagt Annette Hofmann, danach beginne schon die Ernte und die Vorbereitungen auf den Winter. Dann wird es ruhiger im Garten, bis im Frühjahr wieder das Gartenjahr beginnt.