Chronik/Burgenland

Stadt beleben: "In Oberwart fehlt der Plan"

Ende Februar hat die SPÖ ihre Umfrage präsentiert, 57 Prozent der Bevölkerung fühlen sich demnach in der Innenstadt nicht wohl. Aber passiert ist seither nichts“, betont Georg Rosner im KURIER-Gespräch. Ein drittes Mal lädt der VP-Vizebürgermeister zur Vortragsreihe „Oberwart schöner machen“. Am kommenden Montag (19.30 Uhr, Gasthaus Drobits) ist Bürgermeister Peter Eisenschenk aus Tulln zu Gast, um seine Erfahrungen im Bereich Stadtbelebung zu schildern.

„In Oberwart fehlt vor allem ein Plan, eine Übersicht wo, welche Mängel herrschen. Erst dann kann man Prioritäten setzen“, erklärt Rosner. Gerade einmal 20 Kilometer Kanal seien erfasst, das Netz erstrecke sich aber über 80 Kilometer. Zumindest ein Leitungskataster sei jetzt in Arbeit.

„Es muss auch mehr Transparenz hineinkommen, die Bürger werden nicht eingebunden“, sagt der VP-Politiker, seit zwei Jahren im Amt. „Verständlicherweise ist jedem Oberwarter seine Gasse am Nächsten, aber man muss das große Ganze sehen. Das muss man aber auch der Bevölkerung vermitteln.“

Dass sich die Stadtgemeinde erst konsolidieren müsse – Stichwort Finanzaffäre – sei klar, „das kann aber noch sechs, sieben, acht Jahre dauern. Kleine Schritte müssen jetzt schon gesetzt werden“.

Frequenz

Vor allem die leeren Geschäftsflächen der Innenstadt würden schmerzen, eine Wirtschaftsförderung für Jungunternehmer gehöre her, damit diese die teilweise hohen Mieten stemmen könnten. Die Gemeinde müsse auch das Gespräch mit den Eigentümern suchen, Konsenslösungen seien möglich.

Das Einkaufszentrum EO sei natürlich ein immenser Gewinn für Oberwart, „aber ehrlich, wer fährt nach Vösendorf hinein, wenn er in der Shopping City einkaufen ist?“, fragt Rosner. Die Innenstadt sollte eigentlich das Aushängeschild sein. Man könne froh sein, dass sich Finanzamt, Bezirkshauptmannschaft, Banken und Schulen im Zentrum befinden. Nur durch sie würde es eine hohe Frequenz geben.

„Es fehlt der Wohlfühlcharakter, diesen müssen wir erzeugen“, definiert Rosner abschließend die Zielsetzung.