Chronik/Burgenland

Staatsmeister verstirbt bei tragischem Sportunfall

Harald Herzgsell aus Deutsch Kaltenbrunn ist am Montag im Alter von nur 58 Jahren bei einem tragischen Reitunfall ums Leben gekommen. 

Der erfahrene Vielseitigkeitsreiter gewann unter anderem mit seinem Team die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2022. Im Juli 2021 gewann er auch die Amateurmeisterschaft Ü45.

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„Das Pferd steht immer im Vordergrund. Wenn der Boden nicht optimal passt, dann wird nicht Vollgas geritten, auch wenn ich dann nicht gewinne. Sonst wäre ich vermutlich schon öfters Meister geworden“, sagte er damals nach seinem Sieg. Im Pferdesportverband übte er das Amt des Referenten für Vielseitigkeit aus.

"Harald war nicht nur ein erfahrener Vielseitigkeitsreiter, sondern auch ein Mensch, der die Liebe und Hingabe zu Pferden in jeder Faser seines Seins trug. Seine Freude am Reiten und die Verbundenheit zu diesen majestätischen Tieren waren für jeden offensichtlich, der das Glück hatte, ihn in Aktion zu sehen", schreibt der burgenländische Pferdesportverband auf Facebook.

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Herzgsell wuchs auf einem Bauernhof in Altenmarkt-Zauchensee auf. Als er zwölf Jahre alt war, tauschte sein Vater die Kühe gegen Pferde ein und baute einen Reitstall mit Gästezimmern. Im Sommer herrschte reger Reitbetrieb, im Winter wurden Kutschenfahrten angeboten. 

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"Harald Herzgsell wird eine Lücke im Reitsport hinterlassen, die nicht leicht zu füllen ist. Möge er in Frieden ruhen, während wir uns an die kostbaren Momente erinnern, die er mit uns geteilt hat", spricht der Pferdesportverband "tiefstes Mitgefühl gegenüber Haralds Familie, Freunden und allen aus, die von seinem Tod betroffen sind".

Landwirt und Hufschmied

Herzgsell selbst begann erst mit 20 Jahren regelmäßig zu reiten. Zur Vielseitigkeit kam er durch Zufall: Nach einer verlorenen Wette startete er 1987 sein erstes Vielseitigkeitsturnier. Vor elf Jahren übersiedelte er ins Südburgenland, wo er als Landwirt und Hufschmied am eigenen Hof arbeitete.

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