Chronik/Burgenland

SPÖ-Landesrat Schneemann auch mit Oppositionsstimmen gewählt

Mit überraschend breiter Mehrheit wurde Leonhard Schneemann (SPÖ) am Donnerstagvormittag zum Nachfolger von Christian Illedits gewählt. Für den 51-jährigen promovierten Sozial- und Wirtschaftswissenschafter, der die vergangenen fünf Jahre Vorstandsdirektor der landeseigenen Kurbad AG Bad Tatzmannsdorf war, votierten 30 der 35 Landtagsabgeordneten (Alexander Petschnig von der FPÖ war entschuldigt).

Das heißt, dass das neue Mitglied der roten Alleinregierung auch Stimmen von der Volkspartei erhalten haben muss, die sich zuletzt im Zusammenhang mit der Pleite der Commerzialbank besonders auf die SPÖ eingeschossen hatte. Die SPÖ verfügt im Landtag über 19 der 36 Mandate, die ÖVP hat 11, FPÖ 4 und Grüne 2 Mandatare.

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Schneemann freute sich in seiner ersten Rede im Landtag über die "breite Zustimmung" und streckte die Hand in Richtung Opposition aus. Chancengleichheit, Ehrlichkeit und Transparenz seien ihm wichtig, denn "es ist am Ende noch immer alles ans Tageslicht gekommen". Das war vielleicht auch eine Anspielung auf seinen Vorgänger Illedits, der am 1. August zurückgetreten ist, weil im Zuge des Commerzialbank-Bilanzskandals auch eine Anzeige aufgetaucht war. Illedits hatte 2018 bei seinem 60. Geburtstag ein mehrere Tausend Euro teures Goldblatt des SV Mattersburg angenommen - für einen Amtsträger verboten.

Soziales an erster Stelle

Inhaltlich gab der neue Landesrat noch keine Details preis, er nannte aber zuerst Soziales als "das Schlüsselthema", erst danach folgte Wirtschaft, seine eigentliche Domäne.

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LH Hans Peter Doskozil, der Schneemann kurz vor 10.25 Uhr auf die Landesverfassung angelobt hat, bedankte sich für Schneemanns Bereitschaft, in die Politik zu wechseln. Das sei nicht selbstverständlich für jemanden, der "gut verdient" und mitten im Leben stehe, denn in der Politik stehe man dauernd im Fokus und müsse sich "tagtäglich gegen Untergriffe und Gerüchte zur Wehr setzen", so Doskozil. Er bat die Abgeordneten, Schneemann "zu akzeptieren und ihn anzunehmen", denn der neue Landesrat sei "die beste Wahl" und werde seinen Job "ausgezeichnet machen".

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