Sextäter drohte mit Mord
Von Roland Pittner
Mehr als zehn Betroffene soll es mit Sicherheit geben, die Dunkelziffer könnte weitaus höher sein. Über Facebook soll sich ein 32-jähriger Kärntner an zwölf- bis 14-jährige Mädchen herangemacht und Nacktfotos erpresst haben. Wie jetzt bekannt wurde, klickten für ihn im August dieses Jahres die Handschellen.
Nachdem er sich auf der Internetplattform unter falscher Identität das Vertrauen der Kinder erschlichen hatte, forderte er Nacktfotos von den Minderjährigen. „Er hat welche bekommen und um an neue zu kommen, drohte er mit der Veröffentlichung der Bilder“, schildert ein Beamte die Vorgangsweise. Er habe die Jugendlichen zu sexuellen Handlungen und pornografischen Darstellungen gezwungen. „Bei einem Mädchen drohte der Kärntner ihre Schwester umzubringen, wenn sie ihm kein Foto schicke“, sagt ein Beamte. Das Bildmaterial habe der Täter in einschlägigen Internetforen an Gleichgesinnte weitergegeben.
Zwei Mädchen aus dem Bezirk Oberwart und eines aus Oberösterreich brachten den Fall ins Rollen. Monatelang hätten die Opfer, die zwischen zwölf und 14 Jahre alt sind, geschwiegen. Erst als Nacktfotos von einem der Mädchen im Internet auftauchten, vertrauten sie sich ihren Eltern an.
Ausgeforscht
Ausgeforscht konnte der Mann in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und den US-Behörden werden. „Die Verhaftung war nur mit der Unterstützung durch amerikanische Ermittlungsmethoden möglich“, sagt der Oberwarter Bezirkspolizeikommandant Oskar Gallop zum KURIER. Durch das falsche Facebookprofil gelangte man schließlich zur wahren Identität des 32-Jährigen. „Jede Nutzung des Internets hinterlässt Spuren“, sagt Gallop, diese sind dem Internet-Sextäter zum Verhängnis geworden. Er sitzt nun in der Justizanstalt Klagenfurt in U-Haft. Vorgeworfen werden ihm die Pornographische Darstellung von Minderjährigen, gefährliche Drohung und die sittliche Gefährdung von Personen unter 16 Jahren. Für die Ermittler war der Täter kein Unbekannter, er soll einschlägig vorbestraft gewesen sein.
Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, habe der Täter nicht nur national Kontakte zu Minderjährigen geknüpft, sondern auch international, wie bei einem Mädchen aus Rumänien. Die Kriminalisten sind noch auf der Suche nach weiteren Opfern des Mannes. Es werde aber auch wegen weiterer Straftäter ermittelt.