Chronik/Burgenland

Familie darf nach 20 Jahren Flucht bleiben

Seit neun Jahren lebt Familie Kamoew in Rotenturm im Bezirk Oberwart. Sie sei ein Musterbeispiel an Integration, habe gemeinnützige, ehrenamtliche Arbeiten in der Gemeinde verrichtet und habe Einstellungszusagen verschiedener Firmen. Das war nicht nur von Seiten der Flüchtlingsorganisation SOS-Mitmensch zu hören. Doch stets schwebte das Damoklesschwert einer möglichen Abschiebung über der achtköpfigen Familie. Bis jetzt. „Nach über 20 Jahren auf der Flucht und vielen negativen Bescheiden“ dürfen die Kamoews nun doch in Österreich bleiben, freut sich Rainer Klien von SOS-Mitmensch.

Die Bezirkshauptmannschaft Oberwart hat der Familie telefonisch die Zusage erteilt. Die Familie werde in den kommenden zwei Wochen die Niederlassungsbewilligung in schriftlicher Form erhalten. Das bestätigte Bezirkshauptmann Hermann Sagmeister auf Anfrage des KURIER. „Es gibt dafür die Zusage vom Ministerium sowie von der Polizeidirektion“, sagt der Bezirkshauptmann.

„Überglücklich“

Telman Kamoew, dessen beide Kinder im Burgenland geboren wurden, ist überglücklich: „Jetzt geht es mir sehr gut. Meine Familie und ich dürfen arbeiten. Auch unsere Freunde aus dem Burgenland freuen sich mit uns.“

1992 waren Rustam und Mrdschan mit ihren Söhnen Telman und Artur aus Armenien geflohen Armenien geflohen. Im Zuge der Verfolgung muslimischer Kurden wurden der Vater und der Onkel von Rustam Kamoew ermordet. 2003 kam die Familie nach Österreich. Ein Jahr später wurde ein Asylantrag abgelehnt, im Vorjahr wurde der Antrag der achtköpfigen Familie von der BH Oberwart negativ beschieden, der KURIER berichtete. Nicht nur die burgenländischen Freunde setzten sich für die Familie ein, auch von seiten der Bundespräsidentschaftskanzlei wurde auf die schwierige Situation der Familie aufmerksam gemacht.