Chronik/Burgenland

Raiffeisen auf stabilem Fundament

Die EU-Regulierung liegt Burgenlands Raiffeisenchef Julius Marhold seit Jahren im Magen. Er spricht von einer „Regulierungswut“: „Die EU reguliert und reguliert und treffen tut es in Wirklichkeit die kleinen Banken“, kritisiert der Banker. Diese hätten aber weder die Krise ausgelöst, noch würden sie spekulieren. Auch Raiffeisen Burgenland sei „höchst konservativ in der Veranlagung“. Die Regel alleine würde ihn nicht stören, „wir spekulieren eh nicht“, meinte Marhold. „Nur, wenn ich das nachweisen muss, wenn ich jedes Monat 200 Seiten Bericht schicken muss, dass ich nicht spekuliere, das stört uns.“

Trotz allem: Die Raiffeisen-Bankengruppe Burgenland hat 2012 ihre Bilanzsumme von 6,3 auf 6,7 Milliarden Euro (plus 6 Prozent) gesteigert. Ein „Wermutstropfen“ sei der Rückgang beim Betriebsergebnis von 51 auf 40 Millionen Euro (minus 21 Prozent), erklärt RLB-Generaldirektor Marhold.

Im Minus beim Betriebsergebnis würden sich sowohl steigende Personalkosten als auch „sehr hohe regulatorische Kosten“ abbilden, die seitens des Gesetzgebers bzw. der Finanzmarktaufsicht aufgezwungen würden, sagt Marhold. Das löse EDV- und Programmierkosten aus. Zudem sei die Spanne zwischen dem, was man als Bank für Einlagen zahle, und dem, was man für Forderungen bekomme, im Vorjahr weiter geschrumpft.

„Wir können das ausgleichen, weil wir im letzten Jahr sehr geringe Risikokosten gehabt haben, so dass wir davon ausgehen, dass das Ergebnis nach Risiko etwa auf dem Niveau des Jahres 2011 (53 Millionen Euro) sein wird“, meint Marhold.

Polster

Das Kernkapital stieg im Vorjahr von 294 auf 317 Millionen Euro. Die Kernkapitalquote liege somit bei 10,4 Prozent, erläutert der RLB-General. Damit verfüge man bereits über einen „Polster“ hinsichtlich der Vorgaben von Basel III, wo bis 2019 eine Eigenkapitalquote von acht Prozent verlangt würde.

Im Vorjahr habe Raiffeisen im Burgenland 5000 Kunden gewonnen und halte nun bei einem Kundenstock von 226.000. Dementsprechend hätten die Veranlagungen auf 5,9 Milliarden Euro zugenommen. Für 2013 sei man optimistisch eingestellt: „Wir glauben, dass sich die Wirtschaft bescheiden, aber doch entwickeln wird.“ Raiffeisen baue im Burgenland „auf einem sehr stabilen Fundament“ auf.