Chronik/Burgenland

Präzisionsgewehr und Cannabis sichergestellt

„Mit so etwas haben wir nicht gerechnet“, schildert ein Ermittler am Dienstag im KURIER-Gespräch. Montagnachmittag brach die Suchtgiftgruppe des Bezirks Güssing zu einer Routinekontrolle in den Bezirk Weiz, Steiermark, auf. Das Haus eines 37-jährigen Drogensüchtigen war das Ziel. „Zum Glück verhielt er sich friedlich“, sagt ein Beamter. Denn der Mann war bis an die Zähne bewaffnet.

Ein Scharfschützengewehr samt Munition, mehrere manipulierte CO2-Waffen, die Projektile verschießen konnten, ein Schalldämpfer, ein Schlagring und zahlreiche Samuraischwerter konnten die Polizisten bei dem 37-Jährigen sicherstellen. Einen Teil der Waffen besaß der Mann legal, lediglich der Schalldämpfer und der Schlagring gelten als verbotene Waffen.

Der Drogensüchtige beschäftigte sich auch mit dem Anbau von Cannabis, in seinem Garten konnten mehrere Pflanzen von der Polizei geerntet werden. „Wir konnten ein halbes Kilogramm Cannabiskraut beschlagnahmen, sowie einen höheren Geldbetrag“, sagt ein Ermittler. Auf einem Sparbuch dürfte er sein verdientes Drogengeld angelegt haben, es wurde ebenfalls von der Polizei beschlagnahmt. Auch die Waffen kassierten die Beamten ein. „Da sich der Mann in einem Drogensubstitutionsprogramm befindet, wurde ein Waffenverbot ausgesprochen“, erklärt ein Polizist.

Der Verdächtige soll seit 2009 Cannabis angebaut haben und an Süchtige im Burgenland und der Steiermark verkauft haben. Geringe Mengen habe er auch per Post nach Tirol verschickt. Die burgenländischen Beamten überprüften ihn, da sie bei Ermittlungen in der „Szene“ auf seinen Namen gestoßen sind. Der Akt des 37-Jährigen wurde in Stegersbach, Bezirk Güssing, angelegt. „Wenn wir einen Akt beginnen, bringen wir ihn auch zu Ende“, sagt ein Suchtgiftermittler.

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Nach der Hausdurchsuchung klickten für den 37-Jährigen zwar die Handschellen, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Süchtige auf freiem Fuß angezeigt. „Er zeigte sich geständig und kooperierte“, erklärt ein Polizist. Sein Waffenarsenal werde er so schnell aber nicht wieder bekommen.