Pforten im KUZ öffnen nach 19 Monaten
Von Georg Gesellmann
Als in Wien das Haas-Haus gegenüber dem Stephansdom eröffnet wurde, meinten Kritiker, dass man über dieses Haus kein Aufhebens machen müsse, denn immerhin sei es niedriger als die Kirche vis á vis. So gesehen bräuchte man auch kein Aufhebens machen über den Bau des Kulturzentrums in Eisenstadt, denn es ist um sage und schreibe zwölf Meter niedriger als das Schloss Esterházy, das 30 Meter an der Oberkante misst.
Eigentlich hat das Kommunikationszentrum, wie es Gerald Mader nennen würde, mit dem Schloss Esterházy nichts zu tun. Aber dann doch wieder. Denn als der Vertrag mit der burgenländischen Landesregierung im Jahre 2009 mit den Esterházy im Schloss auslief, musste etwas geschehen.
Das war die eine Seite. Die andere war, dass die Dompfarre gleich nebenan ihr Haus stillgelegt hatte und vorerst nicht verkaufen wollte. Josef Wiedenhofer, Geschäftsführer der burgenländischen Kulturzentren, nahm das Heft in die Hand, ging zum damaligen Bischof Paul Iby, und unterbreitete ihm den Vorschlag, die Dompfarre zu kaufen. Nach langwierigen Gesprächen stimmte Iby zu. Über den Preis herrscht nach wie vor Stillschweigen.
Herausgekommen ist das Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt, Kostenpunkt 22 Millionen Euro. „Ein Landmark “ wie es Wiedenhofer bezeichnet, „das kulturell und in der bildnerischen Kunst wirklich eine Top-Position im Burgenland und in Ostösterreich einnehmen wird.“
Für das Land Burgenland, so Wiedenhofer, sei es ganz wichtig, „dass hier ein Bauwerk geschaffen wurde, das architektonisch und inhaltlich über das normale Maß hinausgeht.“
Hohes Niveau
Für die Zukunft der burgenländischen Kulturzentren sieht Josef Wiedenhofer auf „keinen Fall“ schwarz. Selbst dann nicht, wenn Theaterfreunde nach Wien fahren. „Das sind jene Leute, die auch unsere Theateraufführungen besuchen.“
Für heute Abend ist Rudolf Buchbinder angesagt. Er wird mit Werken von Haydn, Beethoven, Schubert und Liszt den Startschuss für die Saison 2012 / 2013 geben. Dürfen sich die Besucher der Kulturzentren weiterhin auf ein so hohes Niveau freuen? „Davon dürfen sie ausgehen.“ Man wird es sehen im nächsten Jahr, wo vielleicht Wiedenhofer als Gast im KUZ Eisenstadt sitzen wird.