Ortschaft macht gegen Handymasten mobil
In der idyllischen, knapp 600-Seelen-Ortschaft Buchschachen ist man besonders stolz auf die „intakte, unvergleichlich schöne Naturlandschaft in der Ramsar-Region“. Doch die Idylle ist getrübt. Grund dafür sind die Pläne des Mobilfunkbetreibers A1, einen Sendemasten in dem Gebiet zu errichten. Eine Bürgerinitiative macht nun gegen das Projekt mobil. Bei der Bauverhandlung am Mittwoch haben die Projektgegner einen Kran aufgestellt, der die Höhe des geplanten – 36 Meter hohen – Masten simulieren sollte.
Doktor Karl Kumpfmüller, Berater der Bürgerinitiative sowie der Gemeinde, spricht sich aus mehreren Gründen gegen die Pläne des Mobilfunkbetreibers aus. „Der Masten würde mitten im Stögersbachtal errichtet und würde eine seltene Naturlandschaft unwiederbringlich zerstören.“ Man könne nicht für den sanften Tourismus werben und dann so ein Projekt realisieren. Außerdem bestünde gar kein Bedarf an einem Hochgeschwindigkeitsnetz mittels Mobilfunk. Erst vor zwei Monaten habe man Breitband übers Festnetz installiert.
Verunsichert
Auch beim nahe gelegenen Sterntalerhof, wo Familien mit schwer- und sterbenskranken Kindern begleitet werden, macht man sich Sorgen. Geschäftsführer Harald Jankovits: „Wir wollen den Familien, die zu uns kommen, eine intime, sichere Atmosphäre bieten.“ Der Handymast könnte die Klienten verunsichern und sich negativ auf die Psyche auswirken.
Auch Bürgermeister Hermann Pferschy (ÖVP) will die Errichtung des „gigantischen Mammut-Masten“ verhindern. Im Gemeinderat sei dieser einstimmig abgelehnt worden. „Wir haben A1 zwei Alternativ-Standorte angeboten, doch die wurden abgelehnt“, sagt Pferschy.
Von Seiten der Behörde habe es bei der Bauverhandlung grünes Licht gegeben, jetzt warte man in der Gemeinde auf die Bescheide. Einstweilen werde man ein Sachverständigen-Gutachten betreffend Naturschutz einholen. „Wir rechnen uns gute Chancen aus“, so Kumpfmüller.
Bei A1 halte man jedoch an der Planung des ursprünglichen Standortes fest, teilte Sprecherin Livia Dandrea am Mittwoch mit. Aufgrund des ständig steigenden Datenvolumens sei es notwendig, „die Versorgung mit entsprechender Technologie bereitzustellen“. Im Zuge des naturschutzbehördlichen Verfahrens wurde ein Gutachten des Sachverständigen der Landesregierung erstellt. „Laut diesem Gutachten ist nicht zu erwarten, dass das Landschaftsbild nachteilig beeinflusst wird“, kontert Dandrea. Die von der Gemeinde angebotenen Alternativstandorte seien aus funk- und bautechnischen Aspekten nicht realisierbar.