Frauenhelpline wieder installiert
Von Georg Gesellmann
Hatten gestern am Nachmittag, so gegen 14 Uhr, hilfesuchende Frauen Probleme, weil gegen sie Gewalt angewendet wurde, dann standen die Zeichen für sie besonders schlecht. Denn wollten sie sich an die Frauenhelpline 0800 222 555 wenden, dann bekamen sie vorerst nichts zu hören, außer das Freizeichen.
Dann meldete sich nach 45 (gestoppten) Sekunden eine Stimme mit: Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar. Wir nehmen uns für jedes Beratungsgespräch Zeit. Daher kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Bitte bleiben sie in der Leitung oder versuchen sie es später noch einmal. Danach das berühmte Besetztzeichen, das auch bei diversen Telefonanbietern auf die Nerven geht.
Unmöglich
„So darf das nicht sein“, sagt Annemarie Reiss, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Oberwart und zuständig fürs ganze Burgenland, wenn es um familiäre Gewalt geht. Reiss machte sich schlau und erklärte im KURIER-Gespräch einige Minuten später: „Der Schaden ist behoben.“ In der Tat: Nach Anruf bei der Zentrale wurde ein Tonband eingerichtet, sodass die Frauen zumindest das Gefühl hatten, ihnen wird Hilfe angeboten.
Abgesehen davon gab es während der Weihnachtszeit wenig Anrufe bzw. Kontaktaufnahme bezüglich Gewalt gegenüber Frauen, so Reiss. Sie möchte aber nicht außer Acht lassen, dass gedemütigte und geschlagenen Frauen sich erst in den ersten Jännerwochen melden. „Dann kann es aber deftig werden“, sagt Reiss.