Chronik/Burgenland

Mörbisch: Vier Frauen im Anmarsch

Die „Herrenwirtschaft“ geht vier Frauen in Mörbisch „auf die Nerven“. Und deshalb haben sich  Eva Schrauf, Helga Drescher, Ilse Moser und Helga Lang unter der Liste Frauenpower  und der Schirmherrschaft der Liste Burgenland zusammengetan und kandidieren bei den kommenden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in der Seegemeinde. „Gestandene Frauen“ seien sie, und  „ein bisserl unzufrieden“, sagt Eva Schrauf, die auch für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung stehen würde.

Männer sind nicht dabei. Von Männerhass könne dennoch keine Rede sein, so die Spitzenkandidatin. „Schließlich brauchen wir auch ihre Stimmen.“ Außerdem wolle man sich die Männer nicht untertan machen, sondern mit ihnen gemeinsam arbeiten, „unter der Ägide von Frauen allerdings.“

Männerdomäne

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Sie und ihre  Kolleginnen störe vor allem, „dass die Politik anscheinend eine Männerdomäne sein muss. Dem ist aber nicht so“. Und warum sollte das weibliche Geschlecht nur im Haushalt die Finanzen führen dürfen, in einer Gemeinde aber nicht, fragt die 59-Jährige, die sich vor 20 Jahren bereits in der Politik engagierte. Damals in der FPÖ.

Machogehabe gehe ihr  „gegen den Strich“. Auf die Frage, ob nicht der Chef der Liste Burgenland, Manfred Kölly, dorthin tendiere, meint Schrauf: „Kölly hat ein starkes Selbstvertrauen, aber als Macho würde ich ihn nicht bezeichnen.“ Dafür sei er „zu soft“.

Mit einem Mandat rechnet die Politikerin sicher, „vielleicht werden es auch zwei“. Doch manche Mörbischer würden sie darauf ansprechen, warum nur vier Frauen zur Wahl antreten, obwohl Frauenpower gute Chancen hätte fünf Mandate zu erreichen. „Darüber kann ich nur lachen.“ Keine bösen Worte möchte Schrauf über den amtierenden Bürgermeister, Jürgen Marx, verlieren. „Jung ist er halt  und wenig Erfahrung hat er.“  Marx reflektiere eher auf Jugendthemen. Ganz im Gegensatz zur Frauenpower, wo die Prioritäten auf die Familie und Senioren gelegt werden.