Chronik/Burgenland

Manager-Gehälter: Burgenland orientiert sich am Bund

Präsentiert wurden sie schon, die neuen Vorstände der Energie Burgenland, laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „national und international bestens vernetzte Top-Manager“. Stephan Sharma (Verbund) und IBM-Finanzvorstand Reinhard Czerny werden ab 1. Jänner die Geschicke des zu 51 Prozent im Landesbesitz stehenden burgenländischen Energiekonzerns leiten.

Nun liegt es in der Tradition des Burgenlandes, dass sich rund um die Höhe der Entlohnung dieser „landeseigenen“ Manager heftige Diskussionen entfachen. So sollen etwa bisher pro Jahr in Summe an die 300.000 Euro pro Jahr und Vorstand geflossen sein – inklusive Boni. Und damit etwas mehr als die eigentlich per Gesetz eingezogene Obergrenze, die sich am Verdienst des Landeshauptmannes orientiert. Dieser liegt bei rund 250.000 Euro brutto, das sind 185 Prozent des Gehalts eines Nationalratsabgeordneten (NR).

Neue Verordnung

Was die neuen Vorstände künftig verdienen werden, ist laut Aufsichtsratsvorsitzenden noch nicht ausverhandelt. Seit Dienstag dieser Woche gibt es jedenfalls eine neue Grundlage dafür. Die Landesregierung hat per Verordnung die Vertragsschablonen des Stellenbesetzungsgesetzes neu bestimmt. Ab sofort gilt, dass sich das „Gesamtjahresgehalt aus dem Grundgehalt und erfolgsorientierten, variablen Bezugsbestandteilen“ zusammensetzt und „das Grundgehalt ... den ... geregelten Monatshöchstbezug nicht übersteigen darf“.

Dieser Höchstbezug orientiert sich neuerdings am Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre – und liegt damit bei 200 Prozent eines NR-Gehalts. Dazu kommen noch leistungsbezogene „variable Bezugsbestandteile“ – also Bonuszahlungen, wenn Gewinn erwirtschaftet oder vorab definierte Ziele erreicht wurden.

„Reale Gegebenheiten“

Die ÖVP wittert deshalb bereits „unglaubliche Gehälter für die neuen Gagenkaiser in der Energie Burgenland, damit Doskozil sein Insider-Netzwerk ausbauen kann“, sagt Klubobmann Patrik Fazekas. Vor allem auch deshalb, weil aufgrund der neuen Verordnung nur das Grundgehalt, nicht aber die Gesamtsumme gedeckelt werde.

Im Büro von Landeshauptmann Doskozil verweist man auf die derzeit laufenden Verhandlungen. Man passe die Strukturen lediglich an die „realen Gegebenheiten“ an. Das noch zu verhandelnde Grundgehalt werde „sicher“ unter jenem der bisherigen Vorstände liegen. Und Bonuszahlungen seien in Ordnung, wenn Gewinne erwirtschaftet werden.