Landtagswahl: Kölly sieht Chancen für Kleinparteien
Von Michael Pekovics
„Als Bürgermeister weiß ich, wovon ich spreche.“ Das sagt Manfred Kölly, Ortschef im mittelburgenländischen Deutschkreutz und Obmann des Bündnis Liste Burgenland (LBL), das derzeit mit zwei Mandaten im burgenländischen Landtag vertreten ist.
Bei der Landtagswahl am 26. Jänner möchte Kölly diese beiden Sitze halten und peilt einen dritten an: „Bei der Wahl in der Steiermark haben die kleinen Parteien gezeigt, dass man durch gute Arbeit Erfolg haben kann“. Kölly sieht „die drei Großparteien vor großen Problemen“. Stimmenpotenzial für die LBL sieht er am ehesten bei den Regierungsparteien SPÖ und FPÖ.
"Sind seit 10 Jahren die Ehrlichen"
Auf die Frage, was ihn als ehemaligen freiheitlichen Politiker samt seiner Mitstreiter, die ebenfalls von der FPÖ zur LBL gewechselt sind, von seiner Ex-Partei unterscheidet, meint Kölly: „Wir sind seit 10 Jahren die Ehrlichen. Die anderen sind nur Steigbügelhalter und haben als Regierungspartei alles, was für die FPÖ früher wichtig war, über Bord geworfen.“
Eine Zusammenarbeit mit egal welcher Partei schließt Kölly trotzdem nicht aus: „Mein Bestreben war immer, Regierungsverantwortung zu übernehmen.“ Deshalb werde niemand ausgeschlossen.
„Ungedeckte Schecks“
Was die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch betrifft (siehe Zusatzbericht rechts), geht Kölly davon aus, dass es zu keiner Anklage kommen wird: „Ich bin sicher, dass alles korrekt gemacht wurde.“ Auch sein Alter, Kölly ist 65, sei kein Hindernis für eine allfällige nächste Periode im Landtag.
Konkret spricht sich Kölly im schauTV-Interview für die Verlängerung der A3 aus, allerdings begleitet von Maßnahmen für die Anrainer wie Untertunnelung oder Lärmschutzwänden. Zu den SPÖ-Themen Mindestlohn oder Gratis-Kindergarten fragt sich der LBL-Obmann, wie das finanziert werden soll: „Da wurden im Wahlkampf lauter ungedeckte Schecks hingelegt.“
Und weil er als Bürgermeister nicht nur Opposition, sondern auch gestaltende Kraft sei, würde er aus der täglichen Arbeit wissen, was es bedeute, Verantwortung zu übernehmen: „Das haben die Grünen oder die FPÖ nicht, die haben keinen einzigen Bürgermeister.“