Landleben: Natur pur vom Feld bis auf den Tisch
Von Roland Pittner
„Mein erstes Brot habe ich gebacken, da war ich neun Jahre alt“, sagt Doris Huber-Szendy. Sie hat damals schon das Rezept ihrer Oma abgeändert, „ich hab mehr Roggenmehl genommen – ich mochte lieber dunkles Brot“, sagt die Landwirtin aus Deutsch Tschantschendorf, Bezirk Güssing. Sie und ihr Mann Hannes führen den Betrieb mit rund 50 Hektar im Südburgenland.
In der Landwirtschaft hat sie schon immer mitgeholfen. Die Eltern hatten noch Rinder, ab 1995 haben sie nur mehr Ackerbau betrieben. „Damals haben wir auch auf biologische Landwirtschaft umgestellt“, sagt Huber-Szendy. Die Entscheidung haben die Landwirte bis heute nicht bereut.
Direktvermarktung
Auf den Feldern wird Weizen, Roggen und Dinkel angebaut. „So gut es geht, verarbeiten wir unser Getreide selbst“, sagt die Landwirtin. Mit der eigenen Mühle wird je nach Bedarf Mehl gemahlen. Denn das Hauptgeschäft hat die Landwirtin bei der Direktvermarktung von Brot gefunden. „Seit 2005 haben wir die Direktvermarktung, damals habe ich von meiner Oma fünf Kunden übernommen, die regelmäßig ihr Brot geholt haben“, sagt Huber-Szendy. Inzwischen hat sich das gesteigert und es ist schnell gegangen. Der Kundenstock ist über die Jahre gewachsen.
„Ich backe nur so viel Brot, wie bestellt wird, ich will nichts zurücknehmen“, sagt Huber-Szendy. Verkauft wird es jeden Freitag ab Hof und in verschiedenen Bauernläden im Südburgenland. Ihr Wissen hat sie sich selbst angeeignet, „es interessiert mich und ich mache es gerne – unser Motto ist klein aber fein und mit der Natur“.
Mit ihren Brotvariationen hat sie schon zahlreiche Preise gewonnen. „Ich bin bei vielen Prämierungen dabei, um zu sehen, wie sich meine Produkte schlagen“, sagt Huber-Szendy. Von der Genusskrone, bis zu Landesprämierungen haben die Brote schon zahlreiche Goldmedaillen gewonnen. Vor Kurzem konnte sie in der Steiermark mit ihren Faschingskrapfen die Jury überzeugen und Gold holen.
Ein weiteres Standbein der beiden Vollerwerbs-Landwirte ist der Weinbau. „Wir machen unseren eigenen Uhudler“, sagt Huber-Szendy. Auch ein Obstgarten gehört zum Betrieb. Eigener Schnaps und Marmeladen für die Mehlspeisen, die sie bäckt, kommen von dort.
„Es ist immer eine Herausforderung und ich kann neues probieren“, sagt die Landwirtin. So hat sie neben ihrem Bauernbrot, Dinkelbrot oder auch ein Nussbrot, ab und zu ist auch ein Spinatbrot oder ein Krautfleischbrot im Angebot. „Vieles gibt es je nach Saison“, sagt Huber-Szendy. Für die Landwirtin ist es wichtig, die Rohprodukte wie das Mehl vom eigenen Betrieb zu haben. „Wir achten auf höchste Qualität“, sagt Huber-Szendy.www.huber-szendy.at