Landleben: Exotische Vögel erobern Sonnenland
Zwischen der Buckligen Welt und dem Rabnitztal liegt die Gemeinde Draßmarkt, die sich als Standort für verschiedene Geflügelproduzenten einen Namen gemacht hat. Auch Anton Leidl wollte schon immer Tiere halten. „Aber es sollte halt was Exotisches sein“, sagt Leidl, Chef von „Pongos Straussenhof“. Auch an die Züchtung von Kängurus habe er dabei gedacht. Schließlich habe man sich für die Haltung von Straußen entschieden. 20 der flugunfähigen Laufvögel waren es anfangs, die Leidl – gemeinsam mit zwei Freunden – hielt. „Ich habe gesagt, wenn ihr schon die Tiere haltet, müsste man die vermarkten“, schildert Hausherrin Angelika Leidl. Gesagt, getan.
70 Straußen hält Familie derzeit auf ihren Grünflächen in der Ortschaft. Die Tiere – sie können bis zu 70 km/h schnell laufen – werden etwa 120 Kilogramm schwer. Im Alter von etwa eineinhalb Jahren geht es den bis zu drei Meter großen Vögeln an den Kragen. Seit rund vier Jahren dürfen die Leidls Hausschlachtungen machen.
Wer zu Weihnachten gerne Geflügel auf den Tisch bringt, für den ist wohl ein Straußenfleisch eine mögliche, gesunde Alternative zur üppigen Weihnachtsgans.
Gesundes Fleisch
„Das Fleisch vom Strauß ist cholesterin- und kalorienarm“, sagt Angelika Leidl. Zum Vergleich: Während sich zehn Dekagramm Schweinefleisch mit etwa 300 Kilokalorien auf die Figur schlagen, ist es beim Straußenfleisch etwa lediglich ein Drittel. Der Fettgehalt beträgt nur ein Prozent und ist bei gesundheitsbewussten Menschen begehrt. Ob bei den Leidls zu Weihnachten Straußenfleisch auf den Teller kommt? „Klar. Wir legen das Fleisch aufs Raclette.“
Zubereiten kann man das Fleisch auf verschiedene Arten, Rezepte geben die Geflügelhalter ihren Kunden gerne mit auf den Weg. Fertig serviert bekommt man das Fleisch etwa bei „Anna kocht“ - einem Catering- und Heurigenbetrieb in der Gemeinde. Da werden unter anderem Straußenburger serviert.
Gekauft werden können die Produkte rund um den Strauß bei Familie Leidl ab Hof. Steaks, Kabanossi, Käsekrainer und Leberpasteten findet man hier in der Kühlvitrine. Auf Vorbestellung gibt es auch Straußeneier. „Mit einem Ei kann man schon eine ordentliche Eierspeise machen“, versichert der Hausherr. Ein Straußenei entspricht nämlich etwa 20 bis 25 Hühnereier.
Seit Kurzem gibt es auch Straußennudeln im Angebot, ebenso wie Eierlikör.
Zu den „Kunden“ der Leidls zählen aber auch Vierbeiner. „Es gibt Besitzer, die schwören auf das Fleisch bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ihrer Hunde.“
Weitere Infos: www.facebook.com/pongosstraussenhof oder 0664 73484160