Chronik/Burgenland

Keine "See-Not" für die Tourismussaison 2024 im Burgenland

Didi Tunkel startet zuversichtlich in die neue Tourismussaison. „Im Vergleich zu der Katastrophe im Vorjahr mutet das heurige Jahr hervorragend an“, sagt der Chef des Burgenland-Tourismus im Gespräch mit dem KURIER. Sein Optimismus ist durchaus begründet.

Wir erinnern uns: Anfang 2023 lag der Wasserstand des Neusiedler Sees auf einem Rekordtief, die burgenländischen Touristiker bangten um die Sommersaison. „Da gab es ja ein regelrechtes Neusiedler See-Bashing, dann ist auch noch das schlechte Wetter im Mai und Juni dazugekommen“, zeichnet Tunkel die düsteren Aussichten des Vorjahres nach – die letztlich nicht eingetreten sind. Insgesamt gab es 2023 im Burgenland sogar ein Nächtigungsplus von fast elf Prozent gegenüber 2022 (der KURIER hat berichtet).

Das Jahr 2024 beginnt jedenfalls unter besseren Vorzeichen als 2023. Der Wasserstand des Steppensees hat sich nach außergewöhnlich niederschlagsreichen Monaten nachhaltig erholt und liegt aktuell nur noch 16 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert für die Jahreszeit.

Segler zurück am See

Da passt es gut ins Bild, dass die Wasserstandskommission in ihrer ersten Sitzung 2024 alle noch bestehenden Einschränkungen für Segeln und Wassersport am Neusiedler See aufgehoben hat. Im vergangenen Jahr traf sich die Kommission alle zwei Wochen um zu beraten, welche Aktivitäten aufgrund des niedrigen Wasserstandes eingeschränkt werden müssen. Derzeit findet nur noch eine Sitzung pro Monat statt. „Für 2024 ist uneingeschränkter Seebetrieb möglich“, freut sich Tunkel.

Für alle drei burgenländischen Tourismusregionen (Nord, Mitte, Süd) soll auch 2024 wieder kräftig die Werbetrommel gerührt werden. Die erste Kampagne unter dem Motto „Anradeln“ werde Anfang März starten, kündigte Didi Tunkel am Dienstag in Parndorf bei einem „Burgenland Tourismus Info-Talk“ an.

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Ende April folgt mit dem „See-Opening“ die Bewerbung für die Sommersaison und auch im Herbst und Winter soll an den nächsten Urlaub in Pannonien erinnert werden. Ob Schauspieler Nicolas Ofcarek wieder für die Burgenland-Werbung vor der Kamera stehen wird, wurde noch nicht verraten.

Mission Nachhaltigkeit

Dafür stellte Tunkel eine andere Strategie vor, die der Burgenland Tourismus verfolgt: Das gesamte Bundesland soll – als erstes in Österreich – mit dem österreichischen Umweltzeichen und als nachhaltiges Reiseziel von „TourCert“ zertifiziert werden. Ein gewaltiges Unterfangen, für das Tausende von Daten gesammelt werden müssen. Vier Mitarbeiter seien laut Tunkel alleine für diesen Prozess eingestellt worden. In der zweiten Jahreshälfte 2024 soll es erste Ergebnisse geben.

Schon jetzt steht allen Interessierten die digitale Reisebegleiterin „Burgi“ zur Verfügung. Seit dem Vorjahr informiert die App Nächtigungsgäste über Aktivitäten, Gastronomie und Veranstaltungen. Ab sofort kann „Burgi“ auch von Einheimischen und Tagesgästen genutzt werden. Kostenlose Registrierung unter: burgi.burgenland.info

Randnotiz: Einheimische bleiben nach wie vor die wichtigste Zielgruppe für den Burgenland Tourismus: 2,4 von 3,1 Millionen Nächtigungen entfielen 2023 auf Gäste aus Österreich.