Chronik/Burgenland

Jugendwohnheim steht vor Aus

Was waren das noch für Zeiten als das 20-jährige Jubiläum des Jugendwohnheimes Haus Burgenland im salzburgerischen Pongau mit einem Fackelzug eingeleitet wurde. Der damalige Landeshauptmann-Stellvertreter und Jugendreferent, Gerhard Jellasitz, sprach davon, dass das Haus heute besser dastehe denn je. „Es ist ausgelastet und nicht nur im Winter als Unterkunft begehrt.“

Das war vor 15 Jahren. Drei Jahre später ist der Nachfolger von Jellasitz, Franz Steindl, „froh, dass wird das Haus Burgenland haben“. 2005 war „für viele (Burgenländer, Anm.) Altenmarkt schon eine Art zweite Heimat geworden“, sagte Steindl, angeblich selbst ein begeisterter Skifahrer und Stammgast des Hauses.

Heute schaut die Welt des Landesjugendwohnheimes Haus Burgenland anders aus. Es soll verscherbelt werden. Das Land Burgenland – zu 60 Prozent Eigentümer, 40 Prozent hält der Bund – will sich das Haus nicht mehr leisten. Es liegt in der Obhut der Belig, die schauen soll, es so teuer wie nur möglich zu verkaufen. Laut Landesvize Franz Steindl würde es bereits mehrere Interessenten geben. Zu welchen Pries das altehrwürdige Haus zu haben ist, das konnte Steindl nicht sagen.

Zwei Möglichkeiten

Es gebe für das Jugendwohnheim nur zwei Möglichkeiten: Entweder abreißen und neu aufbauen oder sanieren. Beide Varianten kämen für das Land nicht infrage: „Wir haben das Geld ganz einfach nicht dafür.“ Außerdem: Wer würde es verstehen, wenn das Land Burgenland in Salzburg investieren würde.

Eine gewisse Galgenfrist hat das Haus aber noch. Auch heuer wird es in der zweiten Februarwoche eine burgenländische Skiwoche in Altenmarkt geben. Auch fürs nächste Jahr ist eine im Pongau geplant, „wobei das Heim hoffentlich bereits unter einem anderen Eigentümer geführt wird“, hofft Steindl. Doch junge Burgenländer sollen weiterhin Unterstützung fürs Skifahren vom Landesjugendreferat bekommen. „Wir schauen uns flächendeckend im Westen Österreichs nach neuen Partnern um“, sagt der Jugendreferent.