Erstes Bandenmitglied hinter Gittern
Von Roland Pittner
Es handelt sich um absolute Profis", erklärt ein Ermittler der Kriminalamts-Außenstelle Oberwart im KURIER-Gespräch. Einem Mitglied der Tresor-Bande konnte nun das Handwerk gelegt werden. In fünf Fällen können ihm Einbrüche in Supermärkte nachgewiesen werden. Deshalb klickten für den 39-jährigen Mazedonier auch diesen Montag in seiner Wiener Wohnung die Handschellen.
Die Serie von Supermarkteinbrüchen gehe seit Sommer 2010, heißt es vom Landeskriminalamt Burgenland. Als Täter werden acht Personen aus Mazedonien und Albanien verdächtigt. Zugeschlagen haben sie, wie die Polizei vermutet, in mehreren burgenländischen Supermärkten, unter anderem in St. Michael, Forchtenstein, Unterwart, Horitschon und auch in Niederösterreich. "Es gab etliche Einbrüche, nachweisen können wir leider noch nicht alle", sagt ein Ermittler.
Die Tätergruppe sei jedenfalls ein eingespieltes Team. Die Coups dauern zwischen drei und vier Stunden, dabei haben sie es auf die Tageslosungen abgesehen. "Es ist nicht einfach in so kurzer Zeit einzubrechen, die Alarmanlage auszuschalten und den Tresor aufzubrechen", erklärt ein Beamte. Der Schaden sei beträchtlich. Meist kommen die Täter übers Dach, schneiden ein Loch hinein, dann wird die Alarmanlage zerstört und der Tresor aufgeschnitten. "Die Tageslosung zwischen 15.000 und 30.000 Euro und einige Waren werden gestohlen." Vorwiegend hatten es die Täter auf Zielpunkt und Billa-Märkte abgesehen, aber sie werden auch verdächtigt in Spar-Filialen Einbrüche verübt zu haben.
Durch die Festnahme des 39-jährigen Mazedoniers hofft die Polizei auf neue Erkenntnisse. Das Landeskriminalamt Burgenland-Außenstelle Oberwart, Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreichs und der Polizeiinspektion Jennersdorf waren bei den Ermittlungen beteiligt.
Beweise
Dem Mazedonier konnte konkret die Beteiligung am Einbruch in Gaweinstal, Bezirk Mistelbach, und am versuchten Einbruch in Markersdorf, Bezirk St. Pölten-Land, nachgewiesen werden. Der bei den Straftaten entstandene Schaden beträgt rund 25.000 Euro. Festgenommen wurde der Verdächtige von Beamten der WEGA in seiner Wohnung im 20. Bezirk in Wien. Er wurde in die Justizanstalt Eisenstadt gebracht.