Eine Burg als Impulsgeber für die Region
Von Roland Pittner
Der Kran zwischen den Türmen der Festung ist schon von Weitem sichtbar. Die Burg Schlaining wird renoviert. Auch die Stadtgemeinde mit ihren 700 Einwohnern putzt sich heraus. Der Hauptplatz wird gepflastert, der Springbrunnen ist derzeit zur Restaurierung abgetragen und soll bis Sommer in neuem Glanz erstrahlen.
Die Parkplätze für die Burgbesucher sind derzeit noch mit Firmenwagen gefüllt. Es herrscht reger Baustellenbetrieb. Am 12. Juni soll die renovierte Burg mit der Ausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum des Burgenlands, „Wir machen Geschichte“, eröffnen.
„Es wird ein großer Impuls für die Gemeinde und auch die ganze Region“, sagt SPÖ-Bürgermeister Markus Szelinger im KURIER-Gespräch. Das Land investiert rund 20 Millionen Euro in die Burg und das Burghotel. „Wir als Gemeinde investieren rund 550.000 Euro in die Hauptplatzgestaltung“, sagt Szelinger. Seit Monaten wird gearbeitet und die Hoffnung auf einen touristischen Aufschwung lockt auch erste Unternehmer in die Stadt.
Eissalon
Gastronom Klaus Glavanics, der das Burghotel mehrere Jahre geführt hat, hat zwei denkmalgeschützte Häuser direkt neben dem Burgeingang gekauft. „In einem werde ich einen Eissalon machen, von der Terrasse sieht man auf die Burg und es wird auch Veranstaltungen geben können“, sagt der Unternehmer.
Für das zweite Haus laufen noch die Verhandlungen mit dem Bundesdenkmalamt. Glavanics glaubt, dass die Burg ein Besuchermagnet wird und es noch mehr Gastronomie brauchen wird, um alle zu verköstigen. „Die Wirte in Stadtschlaining und auch die umliegenden Gasthäuser werden mit Sicherheit profitieren“, sagt er. Das Eiscafé will Glavanics noch heuer eröffnen.
Interessenten mit Geschäftsideen für Stadtschlaining gebe es weitere, wie der Bürgermeister erklärt: „Rund um die Burg haben wir schon jetzt die meisten Arbeitsplätze in der Gemeinde.“ Er hofft auf weitere, wenn die Renovierung abgeschlossen ist. Neben dem Kulturbereich sollen auch wieder vermehrt Seminare und Konferenzen in den Burgräumlichkeiten abgehalten werden. „Dafür wird auch das Burghotel renoviert“, sagt Szelinger.
Für Besuchermassen sei man gerüstet. „Wir haben ein Konzept mit einem Parkleitsystem und Parkplätzen für Busse und Autos“, sagt Werner Glösl von der Stadtgemeinde. Beim evangelischen Gemeindezentrum werde der Parkplatz noch erweitert. Die Zeit während des Lockdowns wurde genutzt und im Sommer soll alles für die Besucher fertig sein. „Ob dann der große Run auf die Burg kommt, wird sich zeigen“, sagt Glösl.