Chronik/Burgenland

Ein Potpourri soll den Kultursommer im Burgenland retten

Die Seefestspiele in Mörbisch entfallen heuer ebenso wie die Oper auf Schloss Tabor oder das Theater in Kobersdorf – ganz verwaist bleiben Bühnen und Zuschauerräume dennoch auch in diesem Sommer nicht. Weil der Sommer nicht ganz kulturlos sein dürfe, „haben wir kurzfristig ein kleines Potpourri organisiert“, sagte der für Kultur zuständige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Donnerstag im Kulturzentrum Eisenstadt. Denn sowohl Gästen als auch der eigenen Bevölkerung gegenüber wäre es „unfair“, gar keine Kulturveranstaltungen anzubieten.

Die landeseigenen Kultur-Betriebe Burgenland (KBB) hätten „den Corona-Lockdown“ genutzt, um Ideen zu wälzen, meinte KBB-Geschäftsführerin Barbara Weißeisen-Halwax. Einige Schwerpunkte des Programms:

Am 1. Juli öffnen Landesmuseum und -galerie sowie Haydnhaus in Eisenstadt, das Raidinger Liszt-Haus und die Ausstellung auf Schloss Tabor wieder die Pforten.

Wolfgang Böck tritt am 10. Juli (gemeinsam mit Adi Hirschal) und tags darauf solo vor maximal 200 Besuchern mit einer „humorvollen Weinlesung“ im Arkadenhof des Schlosses Kobersdorf auf.

Von 13. bis 17. Juli wird auf Schloss Tabor in Neuhaus am Klausenbach ein Kreativworkshop für Kinder und Jugendliche geboten, am 25. 7. ebendort ein Open-Air-Konzert mit „Bye Maxene“.

Am 1. August erweist Harri Stojka im Freilichtmuseum Gerersdorf dem großen Jimi Hendrix die Reverenz.

Auf der Mörbischer Seebühne steht ab 7. August Open-Air-Kino auf dem Programm. Maximal 1.250 Personen dürfen in die Arena mit 6.200 Sitzplätzen. Das heuer geplante Musical „West Side Story“ kann im Sommer 2021 (8. Juli–14. August) auf die Seebühne gebracht werden. Die in London residierenden Rechteinhaber des Stücks haben zugestimmt.

Die Gebrüder Eduard und Johannes Kutrowatz bestreiten am 14. August im Lisztzentrum Raiding eine „Fundraising Sommer Gala“.

Ob der abgespeckte Kultursommer auch künstlerisch „außergewöhnlich“ wird, wie KBB-Chefin Weißeisen ankündigte, wird sich weisen. Wirtschaftlich bleibt er sicher außer der Norm. Man rechnet höchstens mit einem Drittel der in anderen Jahren üblichen Auslastung.