Chronik/Burgenland

Dem Seeadler und seiner Brut geht es gut

Rund um das Jahr 2000 hatte Österreich einen Wappenvogel, der hierzulande als so gut wie ausgestorben galt: den Seeadler. Hingerafft durch den Einsatz von Pestiziden wie DDT, das die Eierschalen brüchig machte und erst 1970 verboten wurde, und gejagt vom Menschen. Erst 2005 wurde die Art als "nicht gefährdet" eingestuft.

Dank intensiver Schutzbemühungen zeigt die Bestandskurve der Seeadler mittlerweile kontinuierlich nach oben.

60 Paare sind heute in Österreich heimisch und besetzen jeweils ein Revier. "Heuer brüteten insgesamt 50 der territorialen Adlerpaare und brachten im Schnitt etwa einen Jungvogel zum Ausfliegen", berichtet WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler.

Dieser Fortpflanzungserfolg bestätige den Aufwind für die heimische Population.

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Pichler spricht in diesem Zusammenhang von einer "Erfolgsgeschichte: Die Rückkehr der ehemals ausgerotteten Art ist ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen. Das ist nur möglich, wenn der Mensch natürliche Lebensräume erhält, wiederherstellt und Tiere vor Verfolgung schützt."

Peilsender liefern Daten

Zu den wichtigsten Brutgebieten des Seeadlers zählen NÖ, das Burgenland und die Steiermark. Auch OÖ beheimatet wieder Elternpaare, so der WWF. In gewässerreichen Tieflandregionen fühlen sich die Greifvögel besonders wohl. Intakte und ruhige Naturlandschaften böten die besten Voraussetzungen für die scheuen Tiere.

Die ausgeflogenen Jungvögel haben die Umgebung ihres Horstes nun großteils bereits verlassen. Künftig werden sie Österreich und die umliegenden Länder erkunden. Im Alter von vier bis fünf Jahren kehren sie meist wieder in die Nähe des elterlichen Horstes zurück, um selbst zu brüten.

Die Streifzüge der Seeadler können gefährlich werden, vor allem illegale Abschüsse und Vergiftungen gefährden die Tiere. Dies zeige laut WWF der neueste Bericht zur Wildtierkriminalität.

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Laut dem Report von WWF und Birdlife wurden mehr als 200 Wildvögel und 16 streng geschützte Säugetiere, darunter Wolf, Luchs, Biber und Fischotter, von 2016 bis 2022 illegal verfolgt. Verurteilungen sind in diesem Zusammenhang nur 16 bekannt (der KURIER berichtete).

Um die Lebensrealität der Jungadler besser kennenzulernen, bringt der WWF alljährlich Peilsender an den Tieren an. In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Donau-Auen und Pannatura wurden heuer vier Tiere mit leichten Telemetrie-Rucksäcken ausgestattet. „So erhalten wir wertvolle Daten über Streifgebiete, Paarungsverhalten, Rast- und Überwinterungsplätze“, sagte Pichler.