Chronik/Burgenland

Das Land plant heuer Bauprojekte um mehr als 300 Millionen Euro

Mehr als 300 Millionen Euro sollen heuer insgesamt im Burgenland in den Ausbau der Infrastruktur fließen, kündigte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Freitag an. Dies sei erneut ein Rekordwert, man spare nicht, sondern wolle sich „aus der Krise hinausinvestieren“. Die Projekte gliedern sich in vier große Gruppen: 13 Millionen Euro werden in den Ausbau der Landesstraßen investiert, die gleiche Summe in die ländliche Infrastruktur, mehr als 130 Millionen Euro in die Bundesstraßen und knapp 60 Millionen in die Wasser- und Umweltwirtschaft. Damit werde auch eine Wertschöpfungskette ausgelöst, ist Dorner überzeugt: „Wir sichern Arbeitsplätze ab.“

Neue Radwege

Ein starker Fokus liege auf dem Radfahren. Neben mehreren Neubauprojekten soll auch das ganze Land auf Lücken im Radwegenetz untersucht werden, um diese zu schließen. Bis zum Sommer 2022 entsteht auf dem ehemaligen Damm der Südburgenländischen Regionalbahn zwischen Oberschützen und Oberwart ein kombinierter Geh- und Radweg um rund 1,5 Millionen Euro. In den Ausbau von 17 Alltagsradwegen sollen insgesamt 1,6 Millionen Euro fließen.

Tunnel Rudersdorf

Großprojekte seien im Landesstraßenbereich heuer keine geplant, betonte Baudirektor Wolfgang Heckenast, aber viele kleine Bauvorhaben, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen oder ältere Straßen zu sanieren. Auch in der Wasserwirtschaft oder bei Güterwegen werde vorwiegend in die Sicherheit investiert. Auf der L223 zwischen Mattersburg und Forchtenstein fließen 2,5 Millionen Euro in den Neubau von Wulkabrücken, um 1,1 Millionen wird die L106 zwischen Kirchfidisch und St. Michael erneuert.

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Großprojekte auf Bundesstraßen sind die Errichtung des Tunnels Rudersdorf auf der S7 (Kosten rund 87 Millionen Euro), die A3-Generalsanierung zwischen Hornstein und dem Knoten Eisenstadt samt Errichtung einer Lärmschutzwand um 11 Millionen sowie der S31-Sicherheitsausbau zwischen Mattersburg und Weppersdorf (33 Millionen Euro). Auch ein Neubau der Rabnitzbrücke bei Steinberg steht auf dem Programm.

Burg Schlaining wird generalsaniert

Sieben Millionen Euro investiert die Landesimmobilien GmbH als Tochterunternehmen des Landes heuer in die Instandhaltung der rund 80 von ihr bewirtschafteten Gebäude im Burgenland. Für Um- und Neubauten sind 44 Millionen vorgesehen. Vier Großprojekte stehen an: Neben der Generalsanierung der Burg Schlaining um mehr als 10 Millionen Euro sind dies der Umbau des Kulturzentrums Mattersburg, der Neubau der Straßenmeisterei Stoob und die Campus-Erweiterung an der FH Pinkafeld.

Gemeindeprojekte

In der Projektentwicklung Burgenland, ebenfalls Tochterfirma des Landes, die Gemeinden und andere öffentliche Auftraggeber bei Bauprojekten berät, werden von 102 gemeldeten Projekten 21 in den Jahren 2021/22 umgesetzt. Darunter sind etwa das neue Feuerwehrhaus Zurndorf oder der Neubau eines Kindergartens und Turnraums in Siegendorf. Insgesamt beträgt das Jahresbudget 35 Millionen Euro.

Augenmerk legt man seitens des Landes auf eine regionale Verteilung der Bauprojekte. 17 von ihnen befinden sich heuer im Nordburgenland, 4 in der Mitte, 15 im Südburgenland.