Chronik/Burgenland

Das Christkind bringt im Burgenland 1,4 Millionen Packerl

Neun von zehn Burgenländern ab 15 Jahren kaufen heuer Weihnachtsgeschenke ein. Durchschnittlich werden sie dafür jeweils rund 350 Euro ausgeben. Dies ergab eine Telefonbefragung der Wirtschaftskammer Burgenland unter 200 repräsentativ ausgewählten Konsumenten. Überraschendes Detail: Bei den beliebtesten Weihnachtsgeschenken liegen heuer Bekleidung und Bücher an erster Stelle – nicht etwa Handys oder Unterhaltungselektronik.

Jeder zehnte schenkt nichts

Dass aber jeder zehnte Burgenländer gar keine Weihnachtsgeschenke macht, überrascht auch Andrea Gottweis, Obfrau der Sparte Handel im Burgenland. „Die Gründe dafür sind verschieden. Zum Beispiel aufgrund der familiären Situation, oder weil man nicht mit dem Christentum verbunden ist. Manche geben auch wirtschaftliche Gründe an“, erklärt Gottweis.

Wer aber einkauft, besorgt im Durchschnitt sechs Geschenke – eines davon online. „In Summe sind das bei 230.000 Burgenländern somit schätzungsweise 1,4 Millionen Weihnachtspackerl“, rechnet Andrea Gottweis. Die Bandbreite der geplanten Ausgaben ist hoch: Knapp 15 Prozent wollen maximal 100 Euro für alle Präsente ausgeben, während 13 Prozent bereit sind, mehr als 1.000 Euro aufzuwenden.

Start im Oktober

Der Start des Weihnachtsgeschäfts verschiebt sich dabei zeitlich nach vorne. Der Anteil jener, die ihre Geschenke erst kurz vor dem Heiligen Abend besorgen, geht leicht zurück. Waren es 2018 noch fast die Hälfte aller Befragten, so gaben heuer nur 40 Prozent an, bis in die zweite Dezember-Hälfte warten zu wollen. 13 Prozent der burgenländischen Konsumenten haben bereits im Oktober – oder sogar davor – mit dem Einkauf von Weihnachtsgeschenken begonnen.

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Kleidung und Bücher

Auf der Suche nach den passenden Präsenten lassen sich die Burgenländer am liebsten durch Schaufenster oder direkt im Geschäft inspirieren; erst dahinter folgt das Internet. Prospekte, Freunde, und Kollegen stellen die weiteren Informationsquellen dar.Jeweils mehr als ein Drittel der Befragten planen heuer, Bekleidung und Bücher zu verschenken. Gutscheine liegen auf Rang drei – während sie im Vorjahr noch an der Spitze des Vergleichs standen. „Dabei wird häufiger auf Gutscheine für Einzelhandelswaren als auf jene für Dienstleistungen zurückgegriffen“, betont Andrea Gottweis. Die Top-5 werden von Bargeld und Spielwaren komplettiert. Danach folgen Kosmetika, Selbstgemachtes und (regionale) Genussmittel. Nicht mehr unter den Top Ten: Schmuck.

Regionalität ist gefragt

„Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre tauschen die Beschenkten Gutscheine und Bargeld großteils erst im neuen Jahr gegen Waren oder Dienstleistungen ein“, erklärt Gottweis. Rund ein Drittel der Beschenkten wird Gutscheine voraussichtlich im Jänner einlösen, mehr als die Hälfte gar erst im Februar oder noch später. „Daher zählt der Großteil der Einzelhandelsumsätze, die mit Gutscheinen erzielt werden, auch nicht zum traditionellen Weihnachtsgeschäft, sondern zu den Umsätzen im Jänner oder danach“, weiß die Sparten-Obfrau.

Sie blickt optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft: „Uns vom burgenländischen Handel freut der Trend zum regionalen Einkauf von Geschenken. Der klassische Schaufensterbummel in der Weihnachtszeit hat wieder Saison.“

"Kleinere Geschenke"

So auch im Designer Outlet Parndorf, wo in dieser Woche mit dem „Black Friday“ der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft fällt. Ein „Christmas Wonderland“ mit Veranstaltungen lockt Kunden an. Center-Manager Mario Schwann: „Der Trend geht hin zu vielen kleineren Geschenken. Wenn der Wunsch nach einer Designertasche groß ist, wird aber auch schon mal tiefer in die Tasche gegriffen.“

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