Chronik/Burgenland

Burgenland holt philippinische Pflegekräfte ins Land

Zuerst waren es Pflegekräfte aus Ungarn, dann aus Tschechien und der Slowakei, später aus Rumänien: Das burgenländische Pflegesystem ist schon seit jeher auf Hilfe aus dem (lohnschwächeren) Ausland angewiesen, vor allem im privaten Bereich.

Jetzt streckt auch das Land seine Fühler aus, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Am Mittwoch sind im Burgenland die ersten 28 philippinischen Pflegekräfte angekommen.

Sie beginnen mit Deutschkursen und sollen in drei Monaten als Teilzeit-Angestellte erste Hilfstätigkeiten übernehmen können, kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an. In den kommenden Wochen sollen 17 weitere philippinische Pflegekräfte dazu stoßen.

Zuerst wird Deutsch gelernt

Vorerst werden die Pflegerinnen und Pfleger in Stadtschlaining untergebracht, wo der Fokus auf den Deutschkursen liegt. Grundkenntnisse seien Voraussetzung für die spätere Tätigkeit, betonte Doskozil: "Das ist wichtig, um die Qualität in Pflege und Betreuung garantieren zu können."

Bis sie B2-Niveau erreicht haben, bleiben die Pflegekräfte teilzeit-angestellt. Danach erhalten sie die Berufsberechtigung und können voll in den Job einsteigen, meinte der Landeshauptmann. Bis dahin werde es circa ein Jahr dauern. Fünf Pfleger sprechen laut Doskozil schon jetzt Deutsch auf B2-Niveau, pflegerisches Know-how haben alle.

Job wird garantiert

Bis 2030 werden rund 1.700 zusätzliche Pflegekräfte allein im Burgenland benötigt, geht aus einer Studie der GÖG (Gesundheit Österreich GmbH) von 2019 hervor. Dem Problem wird mit einer weiteren Ausbildungsoffensive begegnet, konkret mit einer Anstellungsmöglichkeit während der Ausbildung.

Bereits ab dem ersten Tag ist man voll versichert und erhält insgesamt 1.000 Euro netto monatlich, Jobgarantie inklusive. Über 180 Personen haben sich derzeit für dieses Modell entschieden, insgesamt sind im Land 450 Personen in Ausbildung.