BMW-Bande: Haft für einen Serieneinbrecher
Filmreife Szenen hatten sich im Juli des Vorjahres beim Autohaus Kohla-Strauss in St. Michael, Bezirk Güssing, abgespielt. Zum dritten Mal binnen sechs Monaten wollten Mitglieder einer Bande bei dem Autohaus einbrechen. Die Kriminellen hatten es auf Ersatzteile abgesehen. Als die Täter von der Polizei in flagranti erwischt wurden, setzte sich einer von ihnen – ein ungarischer Staatsbürger – in einen BMW und fuhr auf einen Beamten zu. Danach flüchteten die Kriminellen. Das Fluchtauto wurde in Schallendorf sichergestellt. Am Donnerstag musste sich der Fahrer, ein 24-jähriger Ungar, unter anderem wegen gewerbsmäßigem Betrug sowie wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Gefährdung der körperlichen Sicherheit am Landesgericht Eisenstadt verantworten.
Dem Mann wird vorgeworfen, in zumindest 26 Fällen renommierte Autohäuser sowie private Autobesitzer geschädigt zu haben. „Die Mitglieder der Bande hatten es auf teure Ersatzteile wie Neonscheinwerfer, Stoßstangen oder Spiegel abgesehen“, heißt es in der Anklage. Der Schaden, der dem Ungar zur Last gelegt wurde, soll rund 130.000 Euro betragen, davon 45.000 Euro allein bei der Firma Kohla-Strauss.
Beim Prozess zeigte sich der Angeklagte zu den Einbruchs-Vorwürfen geständig. Er habe aber alleine gehandelt, behauptete der Ungar, offenbar um die Hintermänner zu schützen. Das Gericht ging aber nicht davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. Der 24-Jährige wurde rechtskräftig zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Vorwurf des Widerstandes gegen die Staatsgewalt wird Gegenstand eines weiteren Prozesses sein. Der Mann bestritt nämlich, absichtlich auf den Polizisten zugefahren zu sein. Er habe den Beamten gar nicht gesehen.