Chronik/Burgenland

Berater des Landes sollen Weg zum Bioland ebnen

Das Land Burgenland will Bioland werden, so der Leitspruch der SP-Alleinregierung. Nach einer Förderaktion für umstellungswillige Betriebe, startete das Land nun mit 1. Juli eine eigene Bio-Beratung. Wie der KURIER berichtete, hat das Land deshalb der Landwirtschaftskammer das Budget um 400.000 Euro gekürzt.

Eine Koordinierungsstelle, um die Biobauern und Interessierte, die es werden wollen zu betreuen, wurde eingerichtet. Drei Experten stehen derzeit für Anfragen zur Verfügung, ein vierter Landwirt, der anderen beratend zur Seite stehen wird, soll noch kommen. Alle Agrarsparten werden laut Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, SPÖ, abgedeckt. Je nach Bedarf und Nachfrage könne das Beraterteam erweitert werden. „Mit 37 Prozent Bio-Flächenanteil und 27 Prozent Bio-Betrieben im Land verzeichnen wir Steigerungsraten auf Bundesspitzenniveau. Unser Ziel ist eine Ausweitung des Bio-Flächenanteils auf 50 Prozent bis 2027. Viele Landwirtinnen und Landwirte sind an einer Umstellung interessiert – sie möchten wir umfassend informieren,“ erklärt Eisenkopf.

Budget

Heuer hat die Kammer für das halbe Jahr Beratung noch 200.000 Euro bekommen. Wie hoch die Kosten für das Land sind, hänge von der Nachfrage ab. „Wir wollen mit diesem Budget oder darunter auskommen“, meint Eisenkopf.

Die Landwirtschaftskammer bedauert den Schritt des Landes, wie in einer Aussendung mitgeteilt wird. Man habe sich vor einigen Jahren auf den gemeinsamen Weg „Bioland Burgenland“ geeinigt, jetzt verlasse das Land diesen Weg. Seit mehr als 40 Jahren wurden Bio-Beratungen durch die Experten der Landwirtschaftskammer durchgeführt. Kritik kommt auch von der ÖVP. „Das Einzige, worum es SPÖ-Landeshauptmann Doskozil geht, ist die Zerschlagung bewährter Strukturen und die weitere Zentralisierung“, sagt ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif.