Baulandmobilisierung: Die Frage nach dem Preis
Von Thomas Orovits
Das Raumplanungsgesetz, das nicht zuletzt aufgrund mehrerer Novellen in kurzer Zeit immer komplexer wird, sorgt weiter für Verunsicherung. Die rote Alleinregierung will Grundstücke durch einen festgelegten Maximalpreis „leistbarer“ machen und für brachliegendes Bauland eine Abgabe einheben.
In Neusiedl am See, einem der teuersten Pflaster im Burgenland, soll nun Grünland in Bauland umgewidmet werden, informierte ein Leser den KURIER. 30 Grundstückseigentümer seien zu „Einzelgesprächen“ eingeladen worden. Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) sagt, diese seien selbst „an die Gemeinde herangetreten“. Die Preise sollen laut dem Leser für Stirnrunzeln gesorgt haben.
Habe ein Eigentümer von 2.000 m2 Grünland Interesse an Umwidmung, müsse er sein Land um rund 53,6 Euro pro Quadratmeter an die Gemeinde verkaufen – den Betrag hat ein Gutachter im Auftrag des Landes festgestellt. Will der Eigentümer auch selbst bauen, könne er von diesen 2.000 m2 einen umgewidmeten Bauplatz bis 500 m2 von der Gemeinde zurückkaufen. Aber nicht um den vom Gutachter fixierten Preis von 131,6 Euro (53,6 Euro Grünlandpreis plus 78 € Aufschließungskosten), sondern um 211 Euro. Böhm begründet dies mit zusätzlichen Kosten für die Gemeinde, aber: „Da ist noch nichts entschieden“.