Chronik/Burgenland

Bande hat Reifen um 500.000 Euro gestohlen

Kennengelernt haben sich die meisten Mitglieder der Bande im Gefängnis in Ungarn“, erklärt Gruppeninspektor Wolfgang Holzmann vom Bezirkspolizeikommando Jennersdorf. Elf Kriminelle konnten dingfest gemacht werden. 17 Einbrüche in Kfz-Werkstätten im Burgenland, der Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich sollen sie begangen haben. Die Profis hatten es auf Reifen und Felgen abgesehen. Sie haben einen Schaden von rund 500.000 Euro angerichtet.

„Wie Firma aufgebaut“

„Die Bande war wie eine Firma aufgebaut mit klaren Strukturen und ging äußerst organisiert vor“, erklärt Holzmann. Operiert wurde in drei Teams. Eines überwachte den Grenzübergang. Ein weiteres führte den Einbruch durch und das dritte Team wartete auf einem Autobahnparkplatz, um die Beute nach Ungarn zu transportieren.
Bei den Einbrüchen gingen die Täter mit brachialer Gewalt vor. „Schranken wurden oft einfach umgefahren“, erklärt der Ermittler. Mitgenommen wurden stets Reifen und Felgen.

Bei einem Einbruch in Oberwart im Mai 2012 klickten für ein Bandenmitglied die Handschellen. Durch die Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden, konnte man an Insiderinfos über die Kriminellen kommen. Die Polizei fand auch einen Transporter mit Diebesgut im Wert von 50.000 Euro in Szombathely.

Die Aktionen der Täter dauerten oft fünf bis sechs Stunden. „Es war schwierig, da immer die Gefahr bestand, dass wir zu früh einschreiten“, erklärt Holzmann. In der Nacht von 15. auf 16. Juli schlugen die Kriminalisten schließlich zu und nahmen vier weitere Mitglieder fest. „Sie wurden bereits zu langen Haftstrafen verurteilt“, sagt Holzmann. Die restlichen mutmaßlichen Kriminellen wurden im März dieses Jahres in Ungarn geschnappt, sie warten derzeit auf ihren Prozess. Unter ihnen war auch der Kopf der Bande, der unter einer falschen Identität gelebt hat. Eine Person wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Polizei geht davon aus, dass in den nächsten Wochen weitere Einbrüche geklärt werden können, die auf das Konto der ungarischen Bande gehen. Dabei handelt es sich um etwa 30 ungeklärte Einbrüche in Ostösterreich.