Nova Rock & Co.: Musikguru beschwört Wettergott
Von Thomas Orovits
Ewald Tatar hat entweder einen Blick in den Alten Bauernkalender geworfen oder er lehnt sich weit aus dem Fenster: „Das Nova Rock wird heuer nach drei Jahren wieder einmal trocken sein“, verspricht der wohl bekannteste und erfolgreichste Konzertveranstalter für U-Musik in Österreich.
Gewagt hat der aus dem Bezirk Mattersburg stammende Tatar diese Prognose vor wenigen Tagen, also mehr als zwei Monate vor dem heurigen Nova Rock, das von 13. bis 16. Juni auf den Pannonia Fields bei Nickelsdorf über mehrere Bühnen geht.
Das Nova Rock, das im kommenden Jahr das 20. Jubiläum begeht, ist zwar das Aushängeschild von Tatars Konzertagentur Barracuda Music, aber beileibe nicht die einzige Festivalattraktion.
Nach dem Festival ist vor dem Festival
Auf dem Veranstaltungszettel stehen auch das Butterfly Dance und die Lovely Days im Schlosspark Eisenstadt (5. und 6. Juli), Clam Rock in Oberösterreich (5. Juli), das Frequency Festival in Sankt Pölten (15. bis 17. August) und mehrere Open Airs im Juli in der Wiener Metastadt.
Im Eisenstädter Schlosspark, den Tatar seit 2016 im ersten Juliwochenende bespielt, soll es auch in den kommenden Jahren Freiluftkonzerte geben. Mit den Eigentümern Esterházy stünden die Gespräche vor einem positiven Abschluss, so Tatar. Beim Nova Rock, das fast obligatorisch für eine Abfolge von strömendem Regen und flirrender Hitze steht, gibt es heuer zumindest zwei Besonderheiten.
Mit Sozialticket auf das Nova Rock zu Keanu Reeves
Das von Ewald Tatar initiierte und von der Volkshilfe unterstützte „Sozialticket“ ermöglicht einer bestimmten Anzahl junger Menschen aus armutsgefährdeten Familien den Besuch des Nova Rock. 1.000 Freikarten wurden aufgelegt – und bereits vergeben. Besonders freut sich der 57-Jährige auf ein Gastspiel von Hollywood-Filmstar Keanu Reeves mit dessen Band Dogstar. Tatar: „Ich wollte ihn schon 2023 nach Nickelsdorf holen und bin froh, dass es heuer geklappt hat.“
Geklappt hat es natürlich auch bei der Premiere des Nova Rock vor fast 20 Jahren: Am zweiten Tag, so erzählte Tatar einmal in einem Interview, stand das Festival damals nach heftigen Regengüssen am Rande des Abbruchs. Das Gelände versank im „Gatsch“ , keiner durfte mehr rein. Über Nacht wurden von Bauern der Region zig Tonnen Stroh herangekarrt und das Gelände so „trockengelegt“. Das Festival endete bei strahlendem Sonnenschein.