Chronik/Burgenland

Vokalensemble besingt 150 Jahre

Mit Lobeshymnen geht Thomas Landl bewusst sparsam um: „Stimmt, loben tu’ ich nicht zu viel“, gesteht der Leiter des Haydn Chors Eisenstadt, von seiner Kollegenschaft werde oft zu viel gelobt. „Und streng ist er auch“, wirft Gabriele Wieger zwinkernd ein. Das kann Franziska Bauer nur bestätigen: „Er mag es nicht, wenn wir bei der Probe tratschen“, lacht die Sängerin.

Im Haydn Chor ist man auch abseits des Notenblatts im Einklang. Anders wäre es wohl auch nicht möglich, dass man heuer seit 150 Jahren das Klanggeschehen im Burgenland mitgestaltet. Dabei hat alles 1863 rein mit Männerstimmen und „Frohsinn“ begonnen (s. Kasten re.).

Heute besteht der Chor aus 55 Mitgliedern, die Altersspanne erstrecke sich laut Gabriele Wieger von 15 bis 83 Jahren. „Mit jährlich zehn bis 20 Auftritten im In- und Ausland sind wir sehr gut aufgestellt“, sagt die Obfrau. Im Jubiläumsjahr, für das Pianist Edi Kutrowatz den Ehrenschutz übernommen hat – schließlich sei „Singen der Weg zur Musik“ – und das eine Festschrift und ein Jubiläumswein abrunden (erhältlich im Volksbildungswerk), wird diese Auftrittsdichte freilich höher.

Höhepunkt

Jüngst einer Darbietung mit der Militärmusik Burgenland folgt am 25. Mai ein Auftritt des Haydn Chors bei der „Langen Nacht der Kirchen“ in der Bergkirche. Im Juni gilt es mit dem Männergesangsverein Pöttelsdorf – auch dieses Ensemble besteht heuer seit 150 Jahren – zu feiern, im September geht es zu den Haydntagen. Der Höhepunkt: Ein Festkonzert am 6. Oktober im Haydnsaal. Landl: „Dabei ehren wir natürlich Joseph Haydn mit Stücken aus der ’Schöpfung’ und den ’Jahreszeiten’.“ Zudem habe Edi Kutrowatz für diesen Auftritt ein Haydn-Werk für Chor arrangiert, verrät der musikalische Leiter, der die Truppe seit 2007 dirigiert – mit Erfolg. „Wir haben unsere Qualität sehr gesteigert“, lässt sich Landl doch zu Lob hinreißen.www.haydn-chor.at