Chronik/Burgenland

Ankick für touristische Achterkette

Elf Freunde müsst ihr sein." Gerne wird das allseits bekannte Fußball-Zitat von Trainer-Legende Sepp Herberger, 1954 Weltmeister mit Deutschland, bemüht. Für den Anfang tun's auch acht Freunde, vor allem mit dem Hintergrund, dass sie in der Vergangenheit eher als Einzelsportler aktiv waren. Unter der Dachmarke "Best of Football" werden künftig acht heimische Betriebe ihre Fußball-Trainingslager gemeinsam auf dem "Transfermarkt" feilbieten, in Kooperation mit Burgenland Tourismus und der Wirtschaftskammer. Von Neusiedl am See im Norden bis nach Henndorf im Süden rollt die Kugel.

Volkssport

"Fußball ist der gelebte Volkssport Nummer eins im Burgenland, immerhin haben wir 175 Vereine", betont Landeshauptmann Hans Niessl. "Wir setzen auf den Trainingstourismus, schon jetzt verzeichnen wir 25.000 Nächtigungen pro Jahr." "Ein wichtiges Standbein, dadurch wird die Saison verlängert", ergänzt ÖVP-Tourismus-Landesrätin Michaela Resetar. "Jeder Cent, der investiert wurde, hat sich zigfach rentiert." Auf 100.000 soll die Zahl der Nächtigungen in den nächsten Jahren gesteigert werden.

Nicht nur Top-Teams à la Schalke 04, Borussia Dortmund oder Lazio Rom sollen den Weg ins Burgenland finden, bewusst wird auch auf Amateurmannschaften gesetzt. Daher wurde das Projekt "Best of Football" ins Leben gerufen, die operative Umsetzung obliegt der Agentur MPW-1060 mit Ronnie Gollatz an der Spitze. Finanziert wird der Zusammenschluss aus Werbemitteln des Burgenland Tourismus sowie einem Vereinsbeitrag von 2500 Euro, die jeder Betrieb pro Jahr zu entrichten hat.

Packages

Das Aufgabengebiet ist vielfältig: Neben der internationalen und nationalen Akquise, stehen die Erstellung von individuellen Packages für die Klubs und die Koordination von Testspielen bis hin zur Teambetreuung vor Ort im Mittelpunkt der Bemühungen.
"Wir wollten eine professionelle Anlaufstelle schaffen, für die Vereine und unsere Partner", erläutert Mario Baier, Geschäftsführer von Burgenland Tourismus. Gerade in der Sportwelt wären Kontakte und Kooperationen von immenser Bedeutung. "Wir wissen, dass der Markt, im Besonderen für Fußball-Trainingslager, noch großes Potenzial hat", betont Baier.

Dieses gilt es zu nutzen, oder, mit den Worten von Sepp Herberger formuliert: "Das nächste Spiel ist immer das schwerste."

Torjäger aus der ganzen Welt zu Gast im Burgenland

Das österreichische Nationalteam, das kroatische Nationalteam, Rapid, Austria, Schalke 04, Borussia Dortmund, Lazio Rom, Newcastle United, Fenerbahce Istanbul - das Burgenland hat schon eine Vielzahl prominenter Mannschaften beheimatet. Der Schweiß floss dabei in Strömen, so mancher Muskelkater fuhr nach harten Einheiten seine quälenden Krallen aus, und doch behielten Trainer und Spieler ihre Aufenthalte in bester Erinnerung.

Teamkapitän Christian Fuchs etwa, mit seinem neuen Klub Schalke 04 im Sommer in Stegersbach auf Trainingslager und mit der rot-weiß-roten Equipe bereits Stammgast in Bad Tatzmannsdorf: "Die Bemühungen der Destinationen, vor allem wenn es um spezielle Wünsche geht, ist sehr groß. Ganz wichtig sind die kurzen Wege, dass man den Platz in fünf Minuten erreichen kann. Die Kombination mit den Regenerationsmöglichkeiten ist ideal." Christopher Trimmel genießt den Heimvorteil, stammt der Rapid-Akteur doch aus Mannersdorf an der Rabnitz. "Ich kann nur Positives berichten. Mit Rapid war ich zur Vorbereitung im Lauftrainingslager in Lutzmannsburg - ein perfektes Umfeld."