Chronik/Burgenland

Ab Montag amtiert der neue Krages-Chef Hubert Eisl

Die Chancen stehen gut, dass dieser Krages-Geschäftsführer seinen Fünfjahresvertrag tatsächlich erfüllt: Denn Hubert Eisl, den LH Hans Peter Doskozil und Landesholding-Chef Hans Peter Rucker am Freitag in Eisenstadt vorgestellt haben, kommt zwar aus Salzburg, wohnt aber mit seiner Familie im Bezirk Baden in NÖ.

Warum das erwähnenswert ist? Eisls Vorgänger Harald Keckeis hatte schon nach rund eineinhalb Jahren die Segel gestrichen. Nicht aus fachlichen Gründen, der ausgewiesene Spitalsexperte war allseits anerkannt und geschätzt. Sondern, weil der Vorarlberger Keckeis seiner Familie „das Pendeln zwischen den Wohnsitzen im Burgenland und in Vorarlberg“ nicht länger zumuten wollte. Heute arbeitet Keckeis als Finanzchef einer Klinik in der dem Ländle viel näheren Schweiz.

Nach Keckeis‘ Abgang von der Spitze der landeseigenen Krankenanstaltengesellschaft (Krages) im April wurde die Position neu ausgeschrieben. 10 Männer gaben eine Bewerbung ab, sieben wurden zum Hearing eingeladen. Am Ende sei Eisl als „bester Kandidat“ festgestanden, so Doskozil. Er sei „froh und dankbar, dass ich ihn präsentieren kann“. Denn es sei gar nicht so einfach, für diese Position eine Führungskraft zu finden.

Schwieriger Job

Das könnte auch damit zusammenhängen, dass auch Keckeis‘ Vorgänger Rene Schnedl seinen Vertrag nicht erfüllt hat. Allerdings nicht aus freien Stücken – Schnedl war fristlos entlassen worden, die Krages musste die Vorwürfe später zurücknehmen und Schnedl voll rehabilitieren. Der gebürtige Steirer Schnedl ist mittlerweile beim Wiener Gesundheitsverbund tätig.

Hubert Eisl ist studierter Betriebsinformatiker mit Zusatzausbildung in Health Care Management. Zuletzt war der 52-Jährige Geschäftsführer im Wiener Ordenskrankenhaus Göttlicher Heiland, einem Unternehmen der Vinzenz-Gruppe. Anfang des Jahres suchte er eine neue Aufgabe – bald darauf stieß er auf die Krages-Ausschreibung.

Eisl kann schon am Montag mit seiner Arbeit in der Krages mit rund 1.700 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 160 Millionen Euro beginnen. Holding-Chef Rucker, der die Krages zuletzt mitgeleitet hatte, darf sich wieder ganz seinem Haupt-Job widmen.

Und Eisl? Auf den neuen Krages-Chef wartet viel Arbeit. Der Neubau des Krankenhauses Oberwart gehört ebenso zu seinen Aufgaben wie die Vorbereitung des Spitalbaus in Gols und das fit halten der Spitäler für Corona-Behandlungen.