37 Prozent: Burgenländische „Bio-Wende“ ist ihrer Zeit voraus
Von Stefan Jedlicka
Mit einem Landtagsbeschluss war im Burgenland im Vorjahr die „Bio-Wende“ ausgerufen worden. Ziel ist der Umstieg auf biologische Produkte in allen Bereichen von der Landwirtschaft bis zum Endverbraucher. In einigen Punkten liege man sogar besser als geplant, zog nun Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) eine erste Zwischenbilanz.So soll etwa der Anteil an Bio-Anbauflächen im Burgenland von 31 Prozent im Jahr 2018 auf 50 Prozent bis 2027 gesteigert werden. Schon jetzt habe man 37 Prozent erreicht, so Eisenkopf.
Im Rahmen der seit Juli laufenden Umstiegsförderung des Landes für Agrarbetriebe seien inzwischen 27 Förderanträge genehmigt worden. „Binnen drei Tagen ab dem Start waren 15 Anträge eingelangt. Gerechnet haben wir insgesamt mit etwa 17“, berichtete Eisenkopf. Daher sei nun geplant, das Fördervolumen von ursprünglich 255.000 Euro weiter aufzustocken.
Bei Landesunternehmen sowie Schulen und Kindergärten soll laut Vorgaben der Bioanteil beim Nahrungsangebot bis zum Jahr 2021 die 50-Prozent-Marke und bis 2024 sogar 100 Prozent erreichen. In den landesnahen Betrieben seien Milchprodukte und Eier bereits umgestellt, Rindfleisch soll noch heuer erfolgen, kündigt die Landesrätin an. Einige Betriebe würden 50 Prozent schon bis Ende dieses Jahres schaffen.
Bio-Modellgemeinden in Vorbereitung
„Bio-Modellgemeinden“, ein von der Landwirtschaftskammer betriebenes Projekt, seien bereits in Vorbereitung. Bewerbungen zur Teilnahme gebe es bisher aus mehreren Bezirken. Bei neu errichteten Ställen wird eine eigene Bio-Zertifizierung vorgeschrieben. Die dazu notwendige Verordnung soll im Oktober von der Landesregierung auf Schiene gebracht werden.
Beim Tiergesundheitsdienst hat die „Sektion Bio“ bereits ihre Arbeit aufgenommen, um Landwirte und Züchter auf dem Weg der Umstellung zu begleiten. „Bio Burgenland“ soll zu einem Gütesiegel werden. Das Logo will man in den kommenden Wochen präsentieren. Und schließlich wurde auch ein Bio-Innovationspreis ausgeschrieben, der am 28. November verliehen werden soll. Prämiert werden „die besten Bio-Ideen aus dem ganzen Burgenland“.
Um eindeutige Daten zu sammeln und zur Unterstützung der Landwirte, werde die Bio-Wende auch durch eine regelmäßige Marktforschung begleitet, betont Landesrätin Eisenkopf. „Hier geht es darum, die Bedürfnisse der Konsumenten und Landwirte zu erkennen um entsprechend darauf reagieren zu können.“ Die Maßnahmen werden vom Forschungsinstitut für Biologische Landwirtschaft (FIBL) wissenschaftlich begleitet. Im Dezember will das Land dazu eine Machbarkeitsstudie präsentieren.