Chronik

Baby in Schlepperbus dehydriert

Mittlerweile lassen Schlepper ihre Opfer nicht nur auf offenen Hauptdurchzugsrouten im Stich, sondern auch immer öfter im Hinterland. So wurden heute, Dienstag, Früh 28 auf der Bundesstraße 121 bei Amstetten/Waldheim durch die Finsternis irrende Flüchtlinge von einer Polizeisteife aufgegriffen.

Die syrischen Familien mit etlichen Kleinkindern und die jungen Männer aus Afganisthan hatten eine unmenschliche Reise durchzustehen gehabt. Sie waren in einem Ford Transit mit ungarischem Kennzeichen zusammengepfercht transportiert worden. Dem Schlepper gelang die Flucht. Von der Polizei wurde die Gruppe zur Polizeiinspektion Amstetten gebracht und in der dortigen Garage versorgt. Das Rote Kreuz kümmerte sich um die gesundheitliche Verfassung, die Polizei um die Verpflegung und die Aufnahme der persönlichen Daten der Flüchtlinge. Drei Personen benötigten medizinische Betreuung im Spital. Ein völlig dehydriertes Baby musste überhaupt im Krankenhaus bleiben.

Wohin die Flüchtlinge, die übriges nicht um Asyl ansuchten, weil sie nach Deutschland weiterreisen wollten, gebracht werden können, wusste Amstettens Inspektionskommandant Oliver Zechmeister am Vormittag vorerst nicht. "Der normale Sicherheitsdienst wird durch die beinahe täglich anfallenden Flüchtlingsfälle arg beschnitten. Die Mannschaft ist an der Kapazitätsgrenze", meinte Zechmeister. Vor allem die Arbeitsbelastung für Beamte, die fremdenpolizeiliche Belange bearbeiten, reiche oft weit über 24 Stunden hinaus. Heute Nachmittag war klar, dass die Flüchtlinge nicht in der Polizeigarage übernachten müssen. Dem Amstettener Inspektionskommando war ihre Abholung für den Abend angekündigt worden.