Kostümtrend in der Faschingszeit
Sehen, aber nicht gesehen werden", das ist die Devise bei den sogenannten "Morphsuits". Die Ganzkörperanzüge in verschiedenen knalligen Farben und Motiven sind die größte Neuheit unter den Kostümtrends in diesem Fasching. Das zumindest hat man beim Wiener Kostümgeschäft "Faschingsprinz" an der Taborstraße in der Leopoldstadt bisher beobachtet. Diese "zweite Haut" aus dehnbarem Material verhüllt den Körper komplett, der Träger bleibt unerkannt. Der Kostümierte selbst kann durch den Anzug hindurch angeblich ganz normal atmen, sehen und sogar trinken. Lediglich zum Essen oder Rauchen muss die Kopfhaube hochgezogen werden.
Ganzkörperkostüm für Mutige
Die hautengen Anzüge sind in diversen Farben und Designs erhältlich. Anfangs erfreuten sie sich vor allem auf Festivals großer Beliebtheit. "Morphsuits erregen Aufmerksamkeit, es ist lustig. Man kann aus sich herausgehen und bleibt dabei anonym. Diese Möglichkeit spielt eine wichtige Rolle beim Kauf eines Morphsuits", erzählt Dominik Kratzenberg, Verkäufer im Pop Shop in der Stiegengasse 16 in Wien-Mariahilf.
Der Morphsuit im Selbsttest
Kostüm-Klassiker
Die Klassiker unter den Faschingskostümen wie Cowboy, Polizist oder Pirat werden aber trotzdem nicht verdrängt werden, meinte man beim Wiener Faschingsausstatter "Jux Witte" an der Linken Wienzeile. "Die traditionellen Kostüme sind immer beliebt - bei jung und alt." Das bestätigte auch Andy Wankmüller vom "Kostümverleih Wankmüller" in Klagenfurt. Dies sei auch ein deutlicher Unterschied zum Halloween-Geschäft: "Da suchen die Leute eher grauslige Kostüme."
Neben den altbekannten Verkleidungen seien bei Kindern laut "Faschingsprinz" vor allem "Star Wars"- und Superheldenkostüme sehr beliebt. Bei Erwachsenen ginge der Trend in den vergangenen Jahren vermehrt hin zu nostalgischen Outfits aus den 70er, 30er und 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ebenfalls beliebt seien Motto-oder Themen-Partys, bei denen die Gäste ihre Verkleidung an die Veranstaltung anpassen, so Wankmüller.
Die Lust am Fasching ließen sich die Wiener anscheinend auch von Euro- und Finanzkrise nicht verderben. So berichten die Wiener Kostümgeschäfte einhellig, dass das Geschäft mit der lustigen Zeit in den vergangenen Jahren konstant geblieben sei. Wankmüller verzeichnete hingegen einen leichten Umsatzrückgang im Fasching. Dafür würden Themen-Partys mit Verkleidungen auch das Jahr über stärker zunehmen.
Links: Faschingsprinz, Jux Witte, Pop Shop