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James Morrison in Wien: Soul-Pop mit Herz

Seit James Morrison 2006 mit "You Give Me Something" durchstartete, hat er das Image, nur süße Liebesballaden ausschließlich für junge Mädchen zu schreiben. Sonntagabend bewies der Brite mit seinem ausverkauften Konzert im Wiener Gasometer, dass beides nicht stimmt.

Zwar klang das Gekreische, das der 28-Jährige schon zu Beginn entfachte, schwer nach Teenie-Euphorie. In gesunder Distanz zum Bühnenrand freuten sich aber auch angegraute Herren aus der Generation von Morrisons Idol Stevie Wonder über den energetischen Start mit "Beautiful Life". Auch in den Texten geht es nicht nur um Liebe, sondern vielfach um die Kindheit mit der abweisenden Mutter und dem alkoholkranken Vater.

Traditioneller Sound

Im Sound bleibt Morrison mit seiner Mischung aus Pop und Soul streng traditionell. Doch der Mangel an Innovation stört nicht. Das ist rundum ansprechende Qualität: Songs, nicht herausragend zwar, aber mit genug Melodie und Drive, um die Wiener immer wieder zu euphorischen Massenchören zu animieren. Eine versierte Band, die die solide Basis für Morrisons markante Stimme liefert. Zwischendurch verbiegt er die zwar in etwas zu ausufernden Kapriolen, aber die Freude am Singen ist allzeit spürbar. Morrison lebt und liebt seinen Retro-Sound. Mehr braucht es nicht, um einen Abend lang perfekt zu unterhalten.

KURIER-Wertung: **** von *****

INFO: Weitere Shows von James Morrison
26. Juli: Klam/Burg Clam,
27. Juli: Klagenfurt/Wörtherseebühne