Frühstück mit Johanna Setzer und Norbert Oberhauser
Das Duo mit dem Herz am rechten Fleck
Halbe-halbe macht das beliebteste Puls-4-Paar heute. Norbert Oberhauser lädt in seine Wohnung nach Mauer am Stadtrand von Wien ein, Johanna Setzer bringt die Zutaten fürs Frühstück mit und kocht. Milchreis mit Erdbeeren, Avocadoaufstrich und selbst gebackenes Weißbrot. Dazu gibt’s Radieschen, Ziegenkäse mit Kräutern – ein Mitbringsel aus ihrem letzten Urlaub in Valencia – und die selbst gemachte Feigenmarmelade von Norberts Mutter.
Oberhausers neun Monate alte Hündin Whoopie beobachtet wedelnd das Treiben in der Küche. "Ich hab sie von einem Bauernhof geholt. Die Rasse? Sie ist ein Spudel, eine Mischung aus Spaniel und Pudel."
Seit sieben Jahren ist das First-Couple der Sendung "Café Puls" ein eingespieltes Team – rein beruflich. Privat trifft man an der Seite des 40-jährigen Steirers Sarah. Johanna nennt ihr Herzblatt Michael "meinen Mann". Vor zehn Jahren lernte sie den Radiomanager kennen, verheiratet sind sie nicht. "Wenn man einmal 32 ist, sagt man nicht mehr ,mein Freund". Ich bin ja keine 15."
Dream-Team
Kollegen streuen den Moderatoren Rosen und meinen, sie seien ein Vorzeigepaar, das sich der ORF wünschen würde. Mit Attributen wie reif, souverän, unaufgeregt, sachlich, gebildet und sympathisch wird der fesche Mann bedacht. Johanna, die, wie Norbert, vom Radio zum Fernsehen wechselte, wird als charmant und hoch professionell bezeichnet.
Wenn das Duo über die Stärken und Schwächen des jeweils anderen erzählen soll, fällt ihm nicht viel Negatives ein.
Sie über ihn: "Norbert ist wahnsinnig lustig, für jeden Spaß zu haben, kann einen mitziehen, wenn man einmal nicht so gut gelaunt ist. Und er ist zuverlässig. Wenn man ihn einmal als Freund hat, ist er fürs Leben einzubuchen. " Wenn die Perfektionistin an ihm etwas zu bemängeln hat, dann seine Schlamperei. "Er lasst alle Sachen liegen, ist kein Checker, dafür aber der Kreative."
Er über sie: "Ihr Perfektionismus, der manchmal Monk’sche Züge annimmt, ist das, was ihr auch ein bisschen im Weg steht. Aber ich bin froh, dass sie so ist, weil es meine Schlampigkeit ausgleicht. Sie vollendet die Sätze, die ich nicht vollenden kann. Das funktioniert blind. Sie ist eine professionelle Moderatorin, die für größere Aufgaben geboren ist. Und sie hat einen Humor, den man bei einer Frau suchen muss," schwärmt er von der Brünetten, die zur Blondine mutierte.
"Ich habe mit meiner Natur-Haarfarbe begonnen. Jetzt bin ich blond, weil man sonniger wirkt", sagt sie und lässt sich von Norbert mit einer Erdbeere füttern. Im Schnitt muntern sie auf Puls 4 wochentags von sechs bis neun Uhr fröhlich und charmant 70.000 Zuschauer auf.
Sie selbst stehen schon im Morgengrauen auf. Johanna um vier Uhr, Norbert eine viertel Stunde später. "Und ich hab’ gedacht, dass das Bundesheer brutal war, dort bin ich immer um sechs Uhr geweckt worden", sagt er. Vor der Sendung wird nicht gefrühstückt, dafür jede Menge Kaffee getrunken. Norbert braucht dazu einen "Zuckerstoß" in Form eines Schokoriegels. "Nachher gehen wir gemütlich frühstücken. Wir kennen die schönsten Sonnenplätze auf der Mariahilfer Straße und Umgebung", sagt Johanna. Bei Schlechtwetter sitzen sie in der Nachmittagsvorstellung im Kino. Norbert liebt Filme wie "Das Leben des Brian", oder "Memento", Johannas Kultfilm ist "Inception".
An schönen Nachmittagen gönnen sie sich maximal einen Powernap. Regelmäßig wird gejoggt. Setzer, die heute auf Puls 4 zum fünften Mal die Sendung "Millionär sucht Frau" moderieren wird, hält sich zusätzlich mit Kickboxen fit. Disziplin zeigen sie beim Schlafengehen. Nach den 20.15-Uhr-Nachrichten ist "Gitterbettsperre". Norbert braucht mindestens sieben Stunden Schlaf, Johanna schläft ohnehin beim Fernsehen ein. "Ich fange gar keinen Film an, weil ich dann nie weiß, wie er ausgeht." Zehn, zwölf Stunden in einem Stück wird dann am arbeitsfreien Wochenende geschlafen.
Ihre Arbeitszeiten machen ihnen nichts aus. Norbert: "Ich liebe meinen Job, wir haben ein super Team hinter uns, da wäre raunzen lächerlich. Andere Menschen müssen unter härteren Bedingungen arbeiten." Für ihren Einsatz werden Setzer und Oberhauser heuer mit der dritten Nominierung für die KURIER-ROMY belohnt. "Das ist ein Highlight. Schön, dass wir wahrgenommen werden. Es ist schwer, schließlich treten wir bei der ROMY gegen die ZIB an. Wir haben keine Chance, also nützen wir sie", meint der Moderator, der seine Laufbahn als Praktikant beim ORF Steiermark begonnen hat.
Eigentlich wollte er Musiker werden. "Ich habe seit meinem achten Lebensjahr Schlagzeug gespielt und schon damals wenig Taktgefühl gehabt. Mit 13 hab’ ich in einer Band gesungen." Um einmal in London Popstar werden zu können, fing er mit 14 an, auf Baustellen zu arbeiten. Nach der Matura fuhr er mit seinem Ersparten –100.000 Schilling – nach England. "Die haben dort total auf mich gewartet. Endlich ist er da!", scherzt der Sohn des ehemaligen ORF-Steiermark-Unterhaltungschefs Pert Oberhauser, der mit U2 groß wurde. Nach einem Jahr kam er reumütig zurück und begann – "in meiner Not" – Anglistik, Germanistik und Publizistik zu studieren. Spätestens als er zu Antenne Steiermark kam – "das Ding hat gerockt" – war es mit dem Studieren vorbei.
Auch Johanna hängte ihr Publizistikstudium an den Nagel. Obwohl sie ein Einzelkind war, sei sie sehr selbstständig erzogen worden. "Mit 14 hab ich meinen ersten Nebenjob in einer Firma begonnen, die Dienstleistungen vermietet." 16 war das quirlige, immer gut gelaunte Mädchen, als es im ORF Backstage-Führungen machte.
Schweinefleisch isst die Tochter eines Wiener Fleischhauer-Ehepaars nicht. "Ich konnte so viele Wurstsemmeln wie ich wollte in die Schule mitnehmen, die hab’ ich gegen Käsebrote getauscht", erinnert sich die leidenschaftliche Köchin, die davon träumt, einmal ins Schauspielfach zu wechseln. "Ich stehe gerne in der Küche und mache ein Drei-Gänge-Menü für meine Freunde."
Familienmenschen
Freunde und Familie sind auch Norbert das Wichtigste. Wie sieht es mit der eigenen Familienplanung der Moderatoren aus? "Ich glaube, in beiden Fällen sind es die Männer, die Kinder haben möchten", sagt der vom Thailand-Urlaub braun gebrannte Feschak. "Was bleibt im Leben? Die Kinder. Ich finde, dass man solche prächtigen Gene einfach erhalten muss", scherzt die Frohnatur. Schließlich hat er ja einen um zehn Jahre älteren Bruder, ein Pilot, "der aussieht wie George Clooney". Seinen Kindern will er einmal Werte mitgeben, die ihm wichtig sind. "Die Spielregeln des Lebens einzuhalten, niemanden übers Ohr zu hauen und das Herz am rechten Fleck zu haben." Johanna nickt zustimmend, während sie sich in die Sonne auf die Terrasse setzt. Ihre Gene können die beiden ruhig weitergeben. Das Dream-Team hat das Herz am rechten Fleck.
Info
"Millionär sucht Frau", Sonntag, 20.15 Uhr auf Puls 4.