Ein Floridsdorfer Streifzug durch die Welt von Peter Pacult
Von Alexander Huber
Peter Pacult zeigte mir sein Floridsdorf, erzählte, erinnerte sich und – hatte Tränen in den Augen. Dieser Moment kam so überraschend wie davor schon seine Zusage zum Rundgang, der Pacults nur wenigen Menschen bekannte Seite hervorholen sollte.
Im Oktober 2009 hatte der letzte Meistertrainer von Rapid (das ist er bis heute) zugestimmt, anlässlich seines 50. Geburtstags die wichtigsten Orte der Kindheit aufzusuchen. Fotografen-Legende Kristian Bisutti hielt den Streifzug fest.
15 Jahre später gilt Peter Pacult als Trainer-Legende, die Jahr für Jahr in Klagenfurt für Überraschungen sorgt.
"Eh okay" als Ritterschlag
Damals war der in seinen Emotionen unberechenbare Happel-Schüler bei den Journalisten in erster Linie gefürchtet. Sein Start bei Rapid im Herbst 2006 war holprig, unser Kennenlernen unterkühlt.
Nach einem halben Jahr hat mir der Grantler aus Leidenschaft über den Pressesprecher ausrichten lassen, „dass es eh okay ist, was ich da so schreibe“. Ein Ritterschlag à la Pacult.
2009 durfte ich in seine Floridsdorfer Welt eintauchen. Der Ex-Postler suchte die alte Wohnung der Familie und staunte, dass immer noch „Pacult“ bei der Türklingel stand.
Ab seinem Rauswurf bei Rapid 2011 war ein paar Jahre Funkstille, weil er dem KURIER Mitschuld gegeben hatte, dass sein geplanter Wechsel zu RB Leipzig (zu früh) rausgekommen wäre.
Es mag nur Zufall sein, dass er nach unserer Aussprache als Trainer neu durchstartete. Eine der spannendsten Figuren in Österreichs Fußball ist Peter Pacult jedenfalls.