Dieses Politikdrama entfaltete sich an ungewöhnlicher Stelle: Bei der Modeschau der englischen Designerin Edeline Lee, am vierten Tag der Londoner Fashion Show, richtete sich die Aufmerksamkeit zunächst weniger auf den Catwalk, als auf das Publikum. In der ersten Reihe saß die neue First Lady, Victoria Starmer, in fließendem Polkadot-Kleid. So weit, so – theoretisch – ungewöhnlich.
Victoria Starmer, frühere Anwältin und derzeitige NHS-Sozialarbeiterin, ist eine zurückhaltende First Lady.
Sie schätzt ihre Privatsphäre und möchte ihr Leben auch nach dem Wahlsieg ihres Mannes so weiterführen wie zuvor. Interviews gibt sie keine, und am Tag nach der Wahl war sie nicht in der Downing Street Nr. 10, sondern beim Pferderennen.
Politische Mode
Diese Woche gab sie nun ihr Debüt als Stargast der Modewoche – stilecht mit Sonnenbrille und lässig überschlagenen Beinen. Doch das Foto landete nicht in den Modezeitschriften, sondern in den Politikressorts des Landes. Dabei ging es nicht darum, dass Polkadots wieder in Mode sind, sondern um die Tatsache, dass sie ihr Outfit nicht selbst bezahlt hatte.
Es handelte sich um eine Leihgabe der Designerin – und der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können.