US-Wahl

Das Rennen um die US-Präsidentschaft verspricht äußerst knapp zu werden. Die Legislative passt sich dem wohl an. Ob Demokraten oder Republikaner die Kontrolle über Repräsentantenhaus und Senat in Washington gewinnen, war unmittelbar vor dem Urnengang ebenfalls ungewiss. 

Tendenziell werden der „Grand Old Party” bessere Chancen eingeräumt, das „Oberhaus" zu erobern. Die Demokraten hingegen hoffen auf einen Wachwechsel im „House”. Denkbar ist aber auch, dass der Kongress komplett in konservative Hände gerät. In beiden Kammern liegen nur sehr wenige Mandate zwischen zwei Parteien, die sich spinnefeind sind. Die Endergebnisse  können sich tagelang hinziehen.

Präsident oder Präsidentin womöglich erheblich eingeschränkt 

Käme es zu einer gesplitteten Machtverteilung, sind bis zu den Zwischenwahlen 2026 erhebliche Reibungsverluste zwischen Weißem Haus und Parlament programmiert. Die politische Beinfreiheit des Präsidenten/der Präsidentin wäre empfindlich eingeschränkt. Bei knappen Mehrheiten könnten radikale Einzelgänger, die gegen ihre Fraktion votieren, Sand ins Regierungsgetriebe werfen. 

Die Zerrissenheit der Republikaner, die von moderat-konservativ bis erz-nationalistisch mehrere Machtzentren haben, ist nach Ansicht von Analysten der wichtigste Grund für die mangelhafte Produktivität des 118. Kongress. Weniger als 40 Gesetzesvorhaben wurden gestemmt. Im 117. Kongress verabschiedete das Repräsentantenhaus unter demokratischer Führung über 300 Gesetze.

Im Senat steht bei den Konservativen ein prominenter Wachwechsel an. Mitch McConnell aus Kentucky, über Jahrzehnte der einflussreichste Strippenzieher, geht aufs Altenteil. John Cornyn, John Thune und Rick Scott bringen sich als potenzielle Nachfolger in Stellung. Auf demokratischer Seite herrscht bis auf weiteres mit Mehrheitsführer Chuck Schumer Kontinuität.

2008 ging es bei der US-Präsidentenwahl besonders schnell: Schon um 23.19 Uhr Ortszeit (5.19 Uhr MEZ) gestand der Republikaner John McCain seine Niederlage gegen den Demokraten Barack Obama ein. Bei Obamas Wiederwahl 2012 dauerte es bis nach Mitternacht, während der Überraschungssieg Donald Trumps 2016 erst um 2.29 Uhr verkündet wurde. Vor vier Jahren dauerte es wegen einer Hängepartie im Swing State Pennsylvania ganze fünf Tage, ehe der Sieg von Joe Biden feststand.

In Pennsylvania wurden nämlich nach dem Urnengang am Dienstag tagelang Briefwahlstimmen ausgezählt. Diesbezüglich könnte es heuer ein Dacapo geben, spielen doch die 19 Elektorenstimmen des Ostküstenstaates auch im Duell von US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Trump eine entscheidende Rolle, zusammen mit sechs weiteren umkämpften Staaten: North Carolina (16), Georgia (16), Michigan (15), Arizona (11), Wisconsin (10) und Nevada (6). Weil das Rennen dort ebenfalls sehr knapp ist und zum Teil noch tagelang Briefwahlstimmen gezählt werden, stehen die Chancen auf eine Entscheidung in der Wahlnacht nicht so gut.

"Abandon Harris '24", "Mothers against Genocide". Mit Plakaten wie diesen und wehenden Palästinenser-Flaggen standen am Wochenende Wähler der arabischen und muslimischen Community vor einem Wahllokal im Swing State Michigan. Sie skandierten aber nicht nur gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, sondern auch gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump: "Trump und Harris, ihr könnt euch nicht verstecken. Keine Stimmen für Völkermord!"

Wenn weder Trump noch Harris – wer dann?

Eine Jüdin gegen den Nahost-Krieg

Die Kampagne "Abandon Harris", frei übersetzt "Lasst Harris fallen", die hinter dem Protest steckte, unterstützt die Kandidatin der Grün-ParteiJill Stein. Sie ist für einen Waffenstillstand im Nahen Osten und beschuldigt Israel eines Genozids. Auch andere muslimische und arabische Vereine hat sie hinter sich versammelt. Für viele aus der muslimischen Community ist Trump mit seiner bedingungslosen Unterstützung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu unwählbar, und Harris' Kritik an der Kriegsführung Israels geht dieser Wählerschaft nicht weit genug.

Die 74-jährige, aus einer amerikanischen, jüdisch-progressiven Familie stammende Jill Stein ist Auffangbecken dieser Stimmen. Gerade ihre jüdische Herkunft betont sie demonstrativ, während sie mit einer Kuffiya, einem schwarz-weißen Palästinensertuch auf den Schultern, auftritt. Nach 2012 und 2016 kandidiert die Ärztin zum dritten Mal als (chancenlose) Präsidentschaftskandidatin, sie kann in 38 Bundesstaaten gewählt werden.

Die ersten Entscheidungen der US-Präsidentschaftswahl sind gefallen: In dem kleinen Örtchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire erzielten die Demokratin Kamala Harris und ihr republikanischer Gegenkandidat Donald Trump mit drei zu drei Stimmen ein Unentschieden, wie dort kurz nach Mitternacht (Ortszeit) auf einer handbeschriebenen Tafel verkündet wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 100 Prozent.

Das Wahllokal in Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der Grenze zu Kanada nur sechs registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und Auszählung schnell abgewickelt. Bereits um kurz nach Mitternacht stand das Ergebnis fest. US-Fernsehsender übertrugen Abstimmung und Auszählung live. Bei der Wahl 2020 hatte hier US-Präsident Joe Biden ohne Gegenstimme gegen Trump gewonnen.

Politik

Vor der zweiten Runde der Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung zwischen ÖVP und SPÖ am Dienstag haben die Freiheitlichen neuerlich quergeschossen. Generalsekretär Christian Hafenecker sieht den Rückhalt von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer in der eigenen Partei schwinden. Nehammer sei zusehends ein "König ohne Reich oder ein Kanzler ohne Gefolgschaft". Als Beleg dafür führte Hafenecker etwa den jüngsten Rückzug von Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler an.

"Die Getreuen verlassen das sinkende Schiff", betonte Hafenecker bei einer Pressekonferenz. Vor Edtstadler hätten ja bereits Finanzminister Magnus Brunner, der Österreich Richtung Brüssel verlässt, und Wirtschaftsminister Martin Kocher, der in die Nationalbank (OeNB) wechselt, die Segel gestrichen. Zudem sei Nehammer in den Bundesländern zur "persona non grata" geworden.

Lokales

Über viele Jahre hinweg war der geplante Neubau einer Billa-Filiale Streitthema in der Gemeinde Hinterbrühl (Bezirk Mödling). Gegen den Wunsch des Rewe-Konzerns, ein völlig neues Gebäude auf einem noch unbebauten Grundstück am Ortsrand zu errichten, gab es Widerstand. Eine Bürgerinitiative „Auf der grünen Wiese“ formierte sich, ein Rechtsstreit ging durch die Instanzen. Dieser ist noch immer nicht abgeschlossen, der Fall liegt beim Verfassungsgerichtshof.

Gemeinde kommt entgegen

Wohl auch deshalb hat Rewe nun eingelenkt. Statt des umstrittenen Projektes wird man die bestehende Billa-Filiale im Ortszentrum neu errichten, wie Bürgermeister Erich Moser (ÖVP) bestätigt: "Den Standort gibt es schon seit mehr als 40 Jahren, er ist in die Jahre gekommen, wir haben aber angeregt, uns gemeinsam zu überlegen, wie man ihn besser nutzen kann."

Seitens der Gemeinde seien die Bebauungsvorschriften bereits entsprechend abgeändert worden, so Moser. "Wir haben die maximale Gebäudehöhe angepasst. Auch die Regelung zur maximal möglichen Versiegelung der Fläche." Derzeit sei das Grundstück zu 100 Prozent versiegelt, künftig wolle Rewe bei der Planung klimafreundliche Maßnahmen - wie etwa die Gestaltung der Parkplätze mit Rasengittersteinen - umsetzen.

Kommendes Jahr wird das Rote Kreuz in der Steiermark mit neuen Farben auftreten: Die Uniformen - bisher im bekannten Rot der Rettungsorganisation - bekommen Gelb-Anteile dazu.

Und zwar ziemliche viel Anteile, das Leuchtstift-Gelb dominiert die Kleidung dann deutlich. Weshalb das so sein wird, gab die Landesorganisation am Dienstag bekannt.

Ein 33-jähriger Slowake soll am frühen Montagmorgen gegen 7 Uhr einer 30-jährigen Frau nachgegangen sein und sich dabei in der Treitlstraße in Wieden selbst befriedigt haben. 

Dann soll er die von hinten gepackt haben, bevor er ihr eine Flüssigkeit (vermutlich Ejakulat) ans Hosenbein schmierte. Danach ging er davon und die Frau Polizei alarmierte die Polizei.

Weitere Meldungen

Queen Camilla sagt wegen einer Erkrankung mehrere Termine ab. Die Ehefrau von König Charles III. leide an einer Infektion der Atemwege, teilte der Buckingham-Palast mit.

Die 77-Jährige erhole sich zu Hause und stehe unter ärztlicher Beobachtung, berichteten britische Medien. Die Ärzte hätten Camilla "eine kurze Ruhepause verordnet", hieß es in der Palastmitteilung. "Ihre Majestät muss sich daher mit großem Bedauern von ihren Verpflichtungen für diese Woche zurückziehen."

Gerade in den Anfangsjahren von Schauspielerinnen und Schauspielerin werden intensive Dreharbeiten oft von ebenso intensiven Feierlichkeiten begleitet. Anders war das bei Barbara Wussow (63). Denn als sie in den 1980er-Jahren in der Serie "Die Schwarzwaldklinik" spielte, ging sie nach der letzten Klappe brav nach Hause.

"Ich war ja ein sehr braves Mädchen, und wenn da kuriose Dinge passiert sind, war ich leider nicht dabei", erzählte sie jetzt der Berliner Zeitung. Ein Grund dafür sei auch ihr Vater Klausjürgen Wussow (gestorben 2007) gewesen, der in der Serie in die Rolle von Professor Klaus Brinkmann schlüpfte.

Frage des Tages