Wiener Forscher suchen Zecken und Betroffene

Wiener Forscher suchen Zecken und Betroffene
Ob an der Haut oder schon entfernt: In der Zeckenambulanz werden die Tiere auf neue Erreger untersucht.

Das warme und feuchte Wetter der letzten Wochen sorgt in der Natur derzeit möglicherweise für unliebsame Begegnungen - die Witterung ist ideal für Zecken. Forscher der MedUni Wien rufen daher Betroffene auf, in der Zeckenambulanz (Info siehe unten) zu melden. Sie benötigen die Zecken für Forschungsarbeiten, die zu neuen Diagnoseverfahren und Therapien führen sollen. Ziel ist es, herauszufinden, welche Krankheitserreger in Zecken vorkommen und wie hoch das Übertragungsrisiko ist.

"Derzeit sind sehr viele Nymphen aktiv", sagt Immunloge und Borrelienforscher Gerold Stanek von der MedUni Wien. Darunter versteht man ein Entwicklungsstadium zwischen Larve und erwachsener Zecke, in dem die Tiere am häufigsten zubeißen und Krankheiten übertragen können.

Umfassende Untersuchung von Tier und Mensch

In der Zeckenambulanz kann man mit festgesaugter Zecke ebenso vorstellig werden wie mit einer bereits selbst entfernten. "Wir untersuchen die Zecke auf unterschiedliche Krankheitserreger wie Borrelie, Rickettsien, Anaplasmen und Babesien", erklärt Marteusz Markowicz, der die aktuelle Studie leitet. Ebenso werden die Tiere auf seltene, erst kürzlich neu entdeckte Erreger untersucht. Dem menschlichen Wirt nehmen die Ärzte auch Blut ab. "Um festzustellen, ob überhaupt eine Infektion vorliegt."

Keine Panik bei Biss

Wer eine Zecke auf seiner Haut entdeckt, sollte ruhig bleiben, rät der Experte. "Nur keine Panik. Man kann sie selbst entfernen oder auch mal eine Nacht warten, ehe man in unsere Ambulanz kommt." Beim Entfernen ist es allerdings wichtig, den Blutsauger mit einer Pinzette so nah wie möglich an der Haut, an den Mundwerkzeugen zu packen und sie ruckartig herauszuziehen.

Service

Die Zeckenambulanz befindet sich am Zimmermannplatz 1, 1090 Wien (1. Stock). Telefonische Anmeldung ist erforderlich unter 01/40160-33023 (Dr. Mateusz Markowicz) oder 01/40160-33011 (Prof. Gerold Stanek). Hier gibt es auch Infos zur laufenden Studie.

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