Männer von heute sind schwächer als ihre Väter

Männer von heute sind schwächer als ihre Väter
In den vergangenen Jahren hat das vermeintlich starke Geschlecht einiges an Muskelkraft eingebüßt.

Männer um die 30 müssen jetzt ganz stark sein – und zwar buchstäblich: Denn die Chance, dass sie im Armdrücken gegen ihre eigenen Väter oder sogar Großväter verlieren, ist groß.

Zu diesem Schluss kamen nun die beiden Wissenschaftlerinnen Elizabeth Fain und Cara Weatherford von der amerikanischen Winston-Salem State University. Wie sie im Journal of Hand Therapy berichten, ist die Greifkraft junger Männer im Vergleich zum Jahr 1985 um 20 Prozent gesunken.

Für ihre Untersuchung verwendeten die beiden Forscherinnen einen so genannten Dynamometer, ein Gerät zur Kraftmessung der Hände und Arme. 237 gesunde Männer und Frauen im Alter von 20 bis 34 demonstrierten auf diese Art ihre Greifkraft. Die Ergebnisse verglichen die Studienleiterinnen mit der Muselkraft junger Menschen im Jahr 1985. Dabei stellten sie fest, dass die Griffstärke des modernen Mannes um ganze zwölf Kilo schwächer ist als die des Mannes in den 1980er-Jahren. Ein heute 30-Jähriger würde von seinem Vater oder Großvater im Armdrücken also wahrscheinlich locker geschlagen werden.

Frauen gleich stark

Bei den Frauen stellten Weatherford und Fain hingegen keine großen Veränderungen zu früher fest. 30- bis 34-Jährige können mit ihrer rechten Hand fast genauso fest zupacken wie ihre Mütter in den 1980ern, schreiben die Forscherinnen.

Muss man sich also Sorgen um das vermeintlich starke Geschlecht machen? Nein, meinen die Autorinnen. Der Verlust an Muskelkraft in den Händen und Armen sei eine logische Konsequenz der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Während früher Anpacken und Zugreifen in vielen Jobs eine große Rolle spielten, sitzen heute die meisten jungen Männer an einem Computer oder bedienen eine Maschine – und trainieren somit hauptsächlich die Muskeln in ihren Fingern. Bei den Frauen habe sich in dieser Hinsicht in den vergangenen 30 Jahren nicht viel verändert.

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