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Mission beendet: "Rosetta" landete auf "Tschuri"

Nach zwölf Jahren im All wurde die Raumsonde gezielt zum Absturz gebracht.

Das Finale endete mit einem Knall. 720 Millionen Kilometer von der Erde entfernt setzte die Raumsonde "Rosetta" heute auf dem Kometen "G7P/Tschurjumow-Gerasimenko", besser bekannt als "Tschuri", auf. Die Mission mit der Sonde "Rosetta" sei ein für alle Mal beendet, sagte Paolo Ferri vom Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur Esa: "Sie bleibt in der Kälte für immer und ewig."

Mission beendet: "Rosetta" landete auf "Tschuri"
Der Absturz war geplant, denn die Sonde hatte kaum noch Strom. Und die Sonne war zu weit, um die Instrumente aufzuladen. Zwei Jahre lang begleitete die Raumsonde den Kometen "Tschuri". Begonnen hat ihre Mission aber schon viel früher. 2004 schickte sie die Europäische Raumfahrtagentur ins All, um den Ursprung von Kometen zu untersuchen. Und damit die Frage zu beantworten: Wo kommen wir her? Vor zwei Jahren warf "Rosetta" den Mini-Roboter "Philae" ab – der als erstes Landemodul auf einem Kometen niederging. Eine historische, aber holprige Landung: der Miniroboter wurde beschädigt und kam dort zum Stillstand, wo am wenigsten Sonne war.

Die Batterien leerten sich schnell, der Kontakt war spärlich und brach 2015 ab. Dennoch konnte der Miniroboter Daten und Fotos schicken. So wissen wir heute unter anderem, dass der Komet einen harten Kern hat und mit einer Staubschicht überzogen ist. Zudem befinden sich auf ihm einige organische Moleküle – aus jener Zeit, wo einst Leben entstanden ist.

Mission beendet: "Rosetta" landete auf "Tschuri"
European Space Agency's (ESA) staff Mattial Malmer poses with a comet 67P/ Churyumov-Gerasimenko shape pillow at the European Space Agency's (ESA) headquarters in Darmstadt, Germany, September 30, 2016, as the the Rosetta spacecraft is nearing the end of its historic, 12-year comet chase. REUTERS/Ralph Orlowski
Im ESA-Kontrollzentrum wurde die letzte Mission mit großer Spannung mitverfolgt und gefeiert. Ebenso am IWF Graz, dessen Forscher ingesamt fünf Instrumente lieferten. Etwa das hochpräzise Mikroskop MIDAS, mit dem kleinste Staubpartikel aus der Hülle des Kometen untersucht werden, weiters MUPUS ein Messgerät zur physikalischen Untersuchung der Kometenoberfläche, das Massespektrometer COSIMA und die Magnetfeldmessgeräte ROMAP und PRC-MAG.

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